Gerade bei jüngeren Wählern hat Volt mit einem radikal proeuropäischen Kurs gepunktet. Die neuen Abgeordneten in Brüssel wollen nicht nur mit einer Fraktion verhandeln.

Für große Teile des progressiven, proeuropäischen Lagers ist das Ergebnis der Europawahl ein Schock: Der befürchtete Rechtsruck ist eingetreten, in Deutschland ist die AfD sogar zweitstärkste Kraft. Doch ausgerechnet bei der Partei, die sich mehr als jede andere als Gegenentwurf zum nationalistischen Kurs der AfD positioniert, herrscht Euphorie. “Ich bin total froh darüber, dass man mit einem positiven Wahlkampf und einer faktenbasierten, pragmatischen Politik Leute begeistern kann”, sagte Damian Boeselager ZEIT ONLINE.
Boeselager war im EU-Parlament bislang der einzige Abgeordnete von Volt, der 2017 von ihm mitgegründeten ersten paneuropäischen Partei. Volt will die EU-Institutionen nicht einfach verteidigen, sondern sie weiter ausbauen, mit einer echten europäischen Regierung inklusive Premierminister und europäischer Armee. Das Grundsatzprogramm haben Volt-Mitglieder aus den EU-Mitgliedsstaaten gemeinsam erarbeitet. Nun werden aus Deutschland zwei weitere Volt-Mitglieder nach Brüssel ziehen, dazu zwei niederländische. “Von eins auf fünf zu kommen, ist für uns ein unfassbarer Erfolg”, sagt der 36-Jährige. In Deutschland holte Volt 2,6 Prozent der Stimmen, unter den 16- bis 24-Jährigen sogar neun Prozent.
Was überzeugte die Wählerinnen und Wähler? Waren es wirklich die föderalen Pläne für Europa oder die vergleichsweise spritzigen lila Wahlplakate mit Sprüchen wie “Sei kein Arschloch” oder “Für mehr Eis”? Oder wollten da nicht doch eher enttäuschte Grüne einen Punkt machen? Problem gesucht! Die Schule schimmelt, Ihr Supermarkt schließt? Erzählen Sie uns, wo Deutschland in Ihrem Alltag nicht funktioniert! Abschicken Datenschutzhinweis Für Alexander Hoppe, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Europäische Integration und Europapolitik der Universität Duisburg-Essen, spielten die forschen Sprüche zumindest eine Rolle. “Das verfängt vor allen Dingen bei der urbanen, jungen und gut gebildeten Wählerschicht.” Volt sei mit dem Plakatieren auch besonders früh dran gewesen.

Auch der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für Politische Bildung würde von vielen genutzt und spiele gerade für kleine Parteien, die viele sonst nicht auf dem Radar hätten, eine große Rolle. Bei der vergangenen Europawahl sorgte ausgerechnet Volt mit einer Klage dafür, dass er kurz vor der Abstimmung zwischenzeitlich nicht mehr eingesetzt werden durfte: Die Partei sah sich auf der Ergebnisseite hinter den großen Parteien versteckt. Vieles im Programm deckt sich mit dem der Grünen Viele Inhalte von Volt überschneiden sich mit denen der Grünen. So fordert Volt etwa, dass die EU schon 2040 klimaneutral wird oder dass zehn Prozent jedes landwirtschaftlichen Betriebs zur Wiederherstellung der Natur genutzt werden. Ein gewichtiger Unterschied: “Weil Volt an keiner Regierung beteiligt ist und keine Kompromisse machen muss, gibt es auch keine Desillusionierung”, sagt Hoppe.
Newsletter “Was jetzt?” – Der tägliche Morgenüberblick Starten Sie mit unserem sehr kurzen Nachrichten-Newsletter in den Tag. Erhalten Sie zudem jeden Freitag das digitale Magazin ZEIT am Wochenende. Obwohl die etablierten progressiven Parteien schon viele Stimmen an Kleinparteien verloren, für die es auf Europaebene keine Fünfprozenthürde gibt, könne man Hoppe zufolge noch nicht klar sagen, ob die Gewinne für Volt auch eins zu eins Verluste für die Grünen seien: “Ich habe noch nicht gesehen, wie viele Stimmen von Erst- und Nichtwählern dabei sind.” Parteigründer Boeselager hingegen hält die Stimmverteilung für ein “Nullsummenspiel” innerhalb des progressiven Lagers, ein Dilemma stelle das für ihn aber nicht dar. “Wenn andere Parteien merken, dass man nicht nur nach rechts Stimmen verlieren kann, dann ist das gut”, sagt Boeselager. Verloren haben die Parteien für den Volt-Mitgründer damit, dass sie keine Vision aufzeigten, wo es mit Europa hingehen soll. Da Volt nicht stark genug für eine eigene Fraktion ist, schloss Boeselager sich in der vergangenen Legislaturperiode der europäischen Fraktion der Grünen an, ebenso wie die Piraten oder die Satirepartei Die Partei. Das mag es früheren Grünenwählerinnen erleichtert haben, ihr Kreuz bei Volt zu machen. Wo die fünf Volt-Vertreterinnen sich diesmal einordnen, ist allerdings noch offen. “Wir werden mit den Liberalen und den Grünen verhandeln”, sagt Boeselager. Dafür spielen auch machtpolitische Überlegungen eine Rolle: Bei wem bekommt Volt am ehesten Ausschüsse, bei welchen Gesetzen kann eine Abgeordnete Berichterstatterin werden. Die letzte Entscheidung trifft ein europaweites Mitgliedervotum, aber Hoppe zufolge würden die Empfehlungen der gewählten Abgeordneten eine starke Rolle spielen.
Migrationspolitisch eher links Boeselager sagte, dass Volt gerade beim Thema Klima tendenziell mehr Übereinstimmungen mit den Grünen habe. “Was die Innovationsfreundlichkeit angeht, sind wir vielleicht dann ab und zu den Liberalen näher”, sagt Boeselager. Als Beispiel nennt er einen möglichst unideologischen Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Hoppe zufolge hat die niederländische Delegation auch noch einen stärkeren Fokus auf marktwirtschaftliche Mechanismen als die deutsche, was den Kampf gegen den Klimawandel angeht. Auch wenn die liberale Europafraktion Renew als linker gilt als aktuell die FDP in Deutschland, dürfte sie allerdings mit anderen Punkten im Volt-Wahlprogramm wie der Forderung eines europäischen Grundeinkommens zumindest fremdeln. Damian Boeselagers Auftritt in Brüssel stellt der Politikwissenschaftler ein gutes Zeugnis aus. “Er war sehr aktiv. Dass er es als Ein-Mann-Delegation überhaupt geschafft hat, Berichterstatter zu werden, erfordert schon sehr viel gute Netzwerkarbeit”, sagt Hoppe. Eines von Boeselagers Schwerpunktthemen ist Migration. Von sich selbst sagt er, als Schattenberichterstatter die Richtlinie zur Blue Card maßgeblich mitverhandelt zu haben. Sie vereinfacht es Arbeitsmigranten, sich zwischen EU-Staaten zu bewegen und sich niederzulassen. Migrationspolitisch ist die Partei ohnehin eher links aufgestellt. Beispiel Asylpolitik: Von Auffanglagern an den EU-Außengrenzen hält der Volt-Abgeordnete nichts, die Geflüchteten müssten dezentral untergebracht werden. Volt fordert einen europäischen Verteilungsschlüssel. Der scheiterte jedoch bisher an den Mehrheiten in den Mitgliedsstaaten.
Dass das Wahlergebnis insgesamt nicht gerade Ausdruck einer flächendeckenden proeuropäischen Idee ist, ist für Boeselager jedenfalls kein Grund, sich auf rechtere Positionen einzulassen. Seiner Partei hat es bislang zumindest nicht geschadet.

  • DonPiano@feddit.de
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    7 months ago

    Volt sind halt neoliberal im deutschen Sinne in der Richtung Ordoliberalismus. Pro Marktwirtschaft, aber inklusive der Anerkennung, dass ein marktorientiertes Wirtschaftssystem dennoch erhalten werden muss, was Markteingriffe etc als Werkzeug beinhaltet.

    Keine EU-Marktwirtschaft wenn der Markt wegen Klima absaeuft/einfriert. Keine EU-Marktwirtschaft wenn der Markt von Faschisten abgefackelt wird. Keine EU-Marktwirtschaft wenn der Arbeitsmarkt komplett einseitig ist und potenzielles Personal gar nicht waehlen kann (-> BGE).

    Respektabler (viieel viel mehr) als FDP-“Liberale”, aber immernoch Liberale, im Guten wie im Schlechten.

    • Roflmasterbigpimp@lemmy.world
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      7 months ago

      Ich musste gerade erstmal lesen was Ordoliberalismus ist. Ich bin ein großer Anhänger der sozialen Marktwirtschaft und sehe darin ein (wenn nicht sogar DAS) Marktwirtschaftssystem was funktional sozial und fair zu gleich ist.

    • fantasty@programming.dev
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      7 months ago

      Ja die Idee kommt ursprünglich von den Libertären, wird benutzt um ein Grundeinkommen zu finanzieren und wenn man nach der Umsetzung fragt, dann schlagen Liberale vor, dafür alle anderen Sozialleistungen zu streichen. Ist keine neue Idee und da müsste man dann nachfragen, wie genau die sich das vorstellen. Kann mir schwer vorstellen, dass die wirklich für ein bedingungsloses Grundeinkommen inklusive weitere Sozialleistungen sind.

  • Xenon@lemmy.world
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    7 months ago

    Meine Hauptmotivation dieses Mal für Volt abzustimmen, war vor allem hoffentlich dabei zu helfen, eine zweite wählbare Alternative aufzubauen. Eigentlich habe ich mir vor jeder Wahl die Programme der verschiedenen Parteien angeschaut und für mich abgewogen. Zuletzt war bei mir aber der Eindruck gewachsen, dass von den im Bundestag vertretenen Parteien nur noch die Grünen wählbar sind.

    Der Rest nimmt entweder den Klimawandel nicht erst oder die Bedrohung durch Putin und positiven Gestaltungswillen oder Zukunftsvisionen sehe ich derzeit leider auch nur noch bei den Grünen. Ich hoffe, dass Volt sich als echte liberale Partei etablieren kann (anders als unsere derzeitige “liberale” Klingelpartei für die oberen 1% mit liberalem Anstrich, weil man ja trotzdem über die 5% Hürde kommen muss).

  • fantasty@programming.dev
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    7 months ago

    Volt ist leider auch ziemlich hart zionistisch unterwegs: https://voltdeutschland.org/storage/assets-de/pdf/politische_programme_de/unvereinbarkeitsbeschluss-antizionistische-und-antisemitische-gruppen.pdf

    Die haben einen Unvereinbarkeitsbeschluss veröffentlicht bei dem Zusammenarbeit mit allen anti-zionistischen Gruppen ausgeschlossen wird, u.a. auch der Jewish Voice for Peace lol. Aus ihrem Statement, sie distanzieren sich von:

    Gedankengut, dass Israel Neokolonialismus und/oder Apartheid vorwirft, Israel und/oder Jüd_innen “white privilege” zuschreibt, damit eine Dominanz über andere Ethnien suggeriert.

    Demnach distanzieren sie sich auch von mir als Wähler da die anscheinend ein weiteres Sprachrohr für die völkermörderische deutsche Staatsräson darstellen.

    • Successful_Try543@feddit.de
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      7 months ago

      Wenn man das Parteiprogramm nicht selbst geschrieben hat, muss man immer irgendeine Kröte schlucken. Wenn Dir die Kröte des Anti-Anti-Zionismus zu groß ist, steht es Dir frei, eine andere Partei mit kleineren Kröten im Programm zu wählen.

      • fantasty@programming.dev
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        7 months ago

        Habe ich getan, bin dann bei Mera25 gelandet. Völkermord ist für mich eine rote Linie und ich kann es einfach nicht verstehen dass das den meisten Leuten so egal ist.

    • brainrein@feddit.de
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      7 months ago

      Mit ihrem Zionismus haben sie sich für mich genauso erledigt wie die Grünen.

      Und ich habe die Grünen gewählt seit es die gibt. Was am und nach dem 7. Oktober passiert ist hat mich allerdings dazu gebracht mich näher mit der Geschichte Israels und des Zionismus zu befassen und seitdem ist mir Deutschland fremd geworden.

      Ich hoffe, in Europa und Diem/Mera eine neue Heimat zu finden. Bin aber insgesamt nicht besonders hoffnungsvoll, was unsere Zukunft angeht.

        • brainrein@feddit.de
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          7 months ago

          Könntest du erklären, warum du deren Vorschlag zum Ukrainekrieg indiskutabel findest? Oder welche Haltung eine Partei zum Ukrainekrieg haben müsste, um von dir als wählbar wahrgenommen zu werden?

          Ich finde den Vorschlag eigentlich sehr vernünftig, wenn ich auch nicht glaube dass er angenommen würde.

          • golli@lemm.ee
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            7 months ago

            Habe in einem anderen Kommentar schon etwas erklärt.

            Aber nur um mal einen Punkt herauszunehmen:

            The creation of a fully demilitarised zone, 200km on each side of the 24-2-2022 border line, to be monitored by means jointly agreed

            Erklär mir bitte wie dieser Punkt vernünftig und nicht absolut realitätsfern/lächerlich ist.

            Geh mal auf google maps und vermesse mit dem kartentool (rechtsklick “entfernung messen” und "entfernung zum Kartenpunkt messen) wie weit 200km in die Ukraine hinein reichen. Spoiler das geht bis nach Kiew und beinhaltet natürlich auch sonst vieles wie Karkiv oder die gesammte Schwarzmeerküste. Bei den Russen liegt da reichlich wenig relevantes im gebiet.

            Als Referenz die DMZ zwischen Nord- und Südkorea hat ca. 4km durchmesser, hier wird also mal eben das 100fache gefordert.

            • brainrein@feddit.de
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              6 months ago

              Dir ist aber schon klar, dass es zu dem Konflikt mindestens zwei konkurrierende Narrative gibt, oder?

              Nach dem einen hat Russland (das eh Heimat einer maßlosen Gewaltkultur ist und deshalb nie Teil eines friedlichen Hauses Europa werden kann) aufgrund imperialistischer Expansionsgier ihres faschistischen Führers Putin völlig anlasslos die Ukraine überfallen, weil der einfach gerne massenhaft Leute abschlachtet und die Demokratie hasst. Und der ist auch durch nichts als rohe Gewalt von diesem Kurs abzubringen, deshalb ist es sinnvoll und absolut notwendig, die Nato auszuweiten um alle von Russland bedrohten Staaten zu schützen.

              Nach dem anderen Narrativ ist es die letzte Supermacht, USA, die es nach dem hegemonialen Sieg im Kalten Krieg und nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht lassen konnte, den Triumph über den langjährigen Gegner auszukosten, indem sie Russland erbarmungslos isolierten und entgegen den Versprechungen immer enger mit der Nato einkesselten. In der Ukraine hat die USA dafür einen Regimechange inszeniert, der die Sicherheit von Russlands Schwarzmeerflotte auf der Krim und damit Russlands Sicherheit akut gefährdet hat. Die USA hat die Ukraine immer stärker an den Westen gebunden und damit den Angriff Russlands provoziert. Der Krieg wird weiter geführt um Russland zu schwächen und westliche Waffensysteme zu testen.

              Ich denke, keiner von kann mit Sicherheit sagen welches Narrativ näher an der Wirklichkeit ist. Wenn sich allerdings nach 30 Jahren die Archive öffnen und wir herausfinden, dass die USA wirklich ein dreckiges Spiel in der Ukraine gespielt hat, dann wäre das einzig Überraschende daran, dass ich es noch erlebe und noch nicht gestorben bin.

              Dass du den Westen für die bessere Seite hältst ist mMn nur der Tatsache geschuldet, dass der Westen dir und mir einen international so einzigartigen Lebensstandard (inkl. diverser Freiheiten) gewähren kann, dass wir geneigt sind, den Ursprung unseres Reichtums zu vergessen, der liegt nämlich direkt in der Unterdrückung eines großen Teils der Welt.

              Ich denke, jeder Vorschlag, das große Sterben in der Ukraine zu beenden ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ob der Vorschlag von Mera jetzt der bestmögliche Vorschlag ist, darüber könnte man konstruktiv diskutieren, indem man eine Verbesserung vorschlägt. Nicht indem man dem Vorschlag an sich bösen Willen unterstellt.

              Und diesen bösen Willen dann auch noch mit Lügen belegen will. Deine mehrfache Unterstellung, dass der Mera-Vorschlag das sofortige Ende aller Sanktionen gegen Russland beinhaltet kann ich jedenfalls nicht herauslesen. Das ist in deren Szenario als Teil eines endgültigen Friedensvertrags vorgesehen, und genau da ist es ja auch sinnvoll.

              https://internal.diem25.org/de/vote/437/public?id=437

              Es macht ausschließlich aus der Sicht der USA Sinn, Russland von Anfang an aus einer europäischen Friedensregelung herauszuhalten, da das ihren eigenen Einfluss in Europa schwächen würde.

              Und tatsächlich finde ich es etwas viel verlangt, anzunehmen, dass die USA zugunsten von Demokratie und Menschenrechten darauf verzichten könnten, ihre eigenen Interessen mit allen Mitteln durchzusetzen.

              Putin ist das Produkt der westlichen Politik gegenüber Russland seit Gorbatschow. Er ist nicht der Ausgangspunkt sondern das Ergebnis.

        • fantasty@programming.dev
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          7 months ago

          Naja ich bin etwas verwirrt was jetzt der Unterschied zwischen Diem und Mera ist, aber das hier kommt von Mera:

          • Wie steht ihr zu Sanktionen ggü. kriegstreibenden Ländern wie Russland und Israel?

          Wir verurteilen unmissverständlich sowohl Putins Invasion der Ukraine als auch die illegale israelische Besetzung palästinensischer Territorien. Wir schließen uns dem Aufruf von DiEM25 vom 18. Oktober 2023 an die EU an, unverzüglich Sanktionen gegen die israelische Regierung zu verhängen. Wir unterstützen auch Sanktionen gegen russische Oligarchen, Politiker und Entitäten, die den Angriff auf die Ukraine vorantreiben oder finanziell davon profitieren.

          Halte ich persönlich für unproblematisch.

          • golli@lemm.ee
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            7 months ago

            Naja ich bin etwas verwirrt was jetzt der Unterschied zwischen Diem und Mera ist

            Ist soweit ich das verstanden habe die gleiche Partei. Sind 2019 als Diem zur Europawahl angetreten und haben zwischen damals und der jetztigen Wahl den Namen gewechselt.


            Halte ich persönlich für unproblematisch.

            Hast du dir mal die Konditionen im Link von mir angeschaut?

            An immediate ceasefire to be followed by a rapid withdrawal of Russian troops behind the 24-2-2022 border line

            Lass Russland besser mal die Krim und sonstige Gebiete behalten. Am besten erkennen wir es auchnoch offiziell als russisches Staatsgebiet an? Funktioniert super mit so einer Ausgangslage in Verhandlungen mit jemandem wie Putin zu gehen.

            The creation of a fully demilitarised zone, 200km on each side of the 24-2-2022 border line, to be monitored by means jointly agreed

            200km entmilitarisierte Zohne, damit Russland sich auch ja sicher fühlt vor den bösen Ukrainern. Bei den Russen liegt da wahrscheinlich gerade mal garnichts Interessantes auf deren Seite, bei den Ukrainern ja nur so kleine Späße wie Khariv und so ca die Hälfte von Kiew (nochmal kurz auf google maps gemessen wieweit das von der russischen Grenze per Liftlinie entfernt ist). Oder auch so ziemlich die gesamte Schwarzmeerküste. Die haben bestimmt kein Sicherheitsbedürfniss.

            A mutual non-aggression protocol based on the recognition that Ukraine is a sovereign, militarily neutral country that allows no nuclear weapons on its territory

            Kommt mir bekannt vor und klingt super. Ich würde mal Budapest als Verhandlungsort für diesen Nichtangriffspakt vorschlagen. Und “militarily neutral country” ist auch gut. Die Ukrainer wollen sicher keinem Verteidigungsbündnis wie der Nato beitreten, um gegen weitere Angriffe besser geschützt zu sein. Und zählt da die EU mit ihrer Verteidigungsklausel auch dazu? Aber ansonsten ist sie natürlich ein souveräner Staat und kann für sich selbst entscheiden.

            A governance structure for the Eastern and Southern areas of Ukraine based on the Northern Ireland Good Friday Agreement to ensure political equality between the Russian and Ukrainian speaking communities

            Muss gestehen, dass ich mich jetzt nicht wirklich mit dem “Good Friday Agreement” auskenne. Aber der Schutz der russischen Bevölkerungsgruppen, weil sie ja so unterdrückt waren etc, war doch auch mal einer der Vorwände für Russland Teile der Ukraine zu annektieren.

            All parties agree to refer outstanding disputes pre-existing the 24-02-2022 invasion to UN facilitated negotiations

            Klingt super, lass uns das mal in der UN verhandeln. Vielleicht im UN Sicherheitsrat, wo eine der zwei Parteien ein Vetorecht hat?

            edit: sorry im Vorraus, wenn das etwas passiv-aggressiv von mir formuliert ist

            • fantasty@programming.dev
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              7 months ago

              Hmm ja also ich verstehe deine Bedenken. Was für mich erstmal zählt ist die eindeutige Positionierung gegenüber Invasoren und da ist Russland ja mit eingeschlossen.

              Was den genauen Friedensplan mit der Ukraine angeht ist für mich an erster Stelle wichtig dass so viele Menschenleben wie möglich verschont bleiben und das vor allem auf ukrainischer Seite. Wenn die Russen alle Gebiete seit der Invasion 2022 verlassen würden, wäre das erstmal ein Riesen Erfolg für die Ukraine mMn. Auf dem Schlachtfeld ist das vielleicht möglich aber dann ja auch nur verbunden mit weiteren enormen Verlusten.

              Ich verstehe das Good Friday Agreement auch nicht im Detail aber was auch immer dort für die seit 2014 illegal von Russland besetzten Gebiete vorgeschlagen wird verstehe ich auch nur als Zwischenschritt. Für Irland hat’s geklappt, aber es ist vermutlich naiv zu glauben, dass es in der Ukraine genauso klappen würde.

              Ich wollte gerade schreiben dass mit Putin auf der anderen Seite vom Tisch das ganze schwieriger werden dürfte aber wenn ich mir UK + USA + Deutschland gegenüber den Palästinensern anschaue dann bin ich mir da nicht so sicher ob der Westen wirklich besser ist.

              Irland wurde ja von den Engländern genauso unterdrückt, ausgebeutet und deren Sprache und Identität fast vollständig ausgelöscht und existiert heute dennoch. Es ist also nicht unmöglich.

              Der Teil mit dem Military Neutral Country ist mMn am schwierigsten. Da müsste es dann seitens der USA glaubhafte Sicherheitsgarantien geben dass ein Angriff auf die Ukraine einem Angriff auf NATO-Gebiet gleichstände.

              Also alles in allem verstehe ich deine Bedenken total und ich denke es besteht kein Zweifel daran dass wir die Ukraine unterstützen müssen und Putin ein Völkermörder ist. Ich halte Meras Vorschlag als Ausgangspunkt deutlich menschlicher und produktiver als die Position der meisten anderen Parteien: fick die Palästinenser und lass paar Waffen an die Ukraine schicken und paar Jahre weiter metzeln und fingers crossed dass das gut für die Ukrainer ausgeht. Ich wär sogar eher dafür westliche Truppen in die Ukraine zu schicken als Abschreckung statt weiter die Ukrainer halb am Leben zu halten und die dürfen das dann alleine austragen.

              • golli@lemm.ee
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                7 months ago

                eindeutige Positionierung gegenüber Invasoren und da ist Russland ja mit eingeschlossen.

                Für mich gibt es da schon nocheinmal ein Unterschied zwischen absoluter Verurteilung und böse, aber lass sie mal erobertes Gebiet behalten, erwähne Reparationen/Schuldaufnahme mit keinem Wort, aber für das Fordern der sofortigen Aufhebung aller westlichen Saktionen (also auch Rückgabe der ganzen eingefrohrenen Gelder?) ist Platz. Das ist irgendwie eher eine Positionierung gegen Gewalt und gleichzeitige Akzeptanz des Recht des Stärkeren.

                Ich wollte gerade schreiben dass mit Putin auf der anderen Seite vom Tisch das ganze schwieriger werden dürfte aber wenn ich mir UK + USA + Deutschland gegenüber den Palästinensern anschaue dann bin ich mir da nicht so sicher ob der Westen wirklich besser ist.

                Also besser als Russland würde ich ganz entschieden bejahen. Ich würde dir nur insoweit folgen, dass besonders die USA einiges auf dem Kerbholz hat und nicht unbedingt die Bastion moralischen Handelns ist. Und Deutschland verspielt derzeit auch einiges an Glaubwürdigkeit.

                Der Teil mit dem Military Neutral Country ist mMn am schwierigsten. Da müsste es dann seitens der USA glaubhafte Sicherheitsgarantien geben dass ein Angriff auf die Ukraine einem Angriff auf NATO-Gebiet gleichstände.

                Ist das nicht irgendwie ein Widerspruch in sich und ein bisschen lächerlich? Es soll also nicht NATO sein (die genau dafür existiert), aber die gleiche Funktion wie NATO. Und diese Sicherheitsgarantien sollen sie auchnoch mit dem Handicap geben nicht (wie sonst überall) im zu schützenden Gebiet präsent zu sein. Warum nochmal? Weil sich die Atommacht Russland bedroht fühlt? Ignorieren wir mal das Schutzbedürfniss der Ukrainer, die ihre Atomwaffen abgegeben haben.

                Und was fällt denn sonst so unter Neutralität? Verbot gemeinsamer Übungen, Ausbildung von Streitkräften, Versorgung mit Waffen oder deren gemeinsame Entwicklung in Zusammenarbeit mit anderen?

                Ich halte Meras Vorschlag als Ausgangspunkt deutlich menschlicher und produktiver als die Position der meisten anderen Parteien: fick die Palästinenser und lass paar Waffen an die Ukraine schicken und paar Jahre weiter metzeln und fingers crossed dass das gut für die Ukrainer ausgeht.

                Würde eher sagen “thoughts and prayers, aber das würden wir nichtmal mit der Kneifzange anfassen, da gibt es keinen Blumentop zu gewinnen”, obwohl das für die Palästinenser natürlich aufs gleiche rausläuft. Gibt aber auch fairer weise keine wirkliche Lösung für das Grundproblem.

                Und bezüglich Waffen an die Ukraine: Sollen wir jetzt mehr oder weniger schicken? Mehr sind ja nicht unbedingt vorhanden (zumindest nicht ohne weiteres außer halt bei den Amis, die für 3 Kriege gleichzeitig gerüstet sind) und würden ja nach deiner Logik wohl eher mehr Leid verursachen. Also gehe ich mal davon aus du meinst weniger? Dann wäre meine Frage in wieweit eine schwächere Ukraine Putin in irgendeiner Weise zu Verhandlungen bewegen würde und nicht dazu mit der Invasion und dem Morden weiterzumachen.

                Ich wär sogar eher dafür westliche Truppen in die Ukraine zu schicken als Abschreckung statt weiter die Ukrainer halb am Leben zu halten und die dürfen das dann alleine austragen.

                Nur “als Abschreckung” kannst du da nichts reinschicken oder wie stellst du dir das vor? Entweder wir bleiben draußen oder wir entsenden Truppen und schützen diese dann entsprechend. Und das bedeutet z.B. Lufthoheit erobern und somit russische Flugzeuge abschießen. Oder sollten wir uns dabei wieder ein Handicap geben und sie nicht abschießen, wenn sie über Russland Raketen abschießen? Stellen wir uns da zwischen die Fronten und hoffen, dass keiner stirbt und alle aufhören zu schießen? Und was wenn jemand stirbt, starten wir dann den 3. Weltkrieg oder halten wir Putin die andere Wange hin?

                Die Tatsache, dass sich die NATO bis jetzt selbst nicht einmischt ist doch eigentlich in gewisser Weise der beste Beweis, dass sich Russland sicher fühlen kann und keiner ein Interesse hat die anzugreifen. Eben u.a. weil Russland Atomwaffen hat (ich wiederhole: im gegensatz zu Ukraine, welche ihre gegen Sicherheitsversprechen abgegeben hatte).


                Ich habe absolut 0 Idee wie deren Vorschlag “produktiv” sein soll.

                Wie gesagt die 200km demilitarisierte Zone ist lächerlich. Militärisch neutral auch und non-aggression Pakt ohne in ein Bündnis wie die NATO einzutreten hatten wir schon mit dem Budapest Memorandum (hat offensichtlich keinen Wert). Good Friday Agreement Zeug für die von Russland Annektierten Gebiete wird auch sinnlos sein, wenn Russland die Gebiete einfach ethnisch säubert und ihre eigenen Bürger reinkarrt (bzw. schon gemacht hat), und warum sollten wir Russland mit irgendwas vertrauen (soll es da dann auch “freie” Wahlen geben wie in Russland und Oppositionspartein)? Und die UN als produktive Schlichtugnsinstanz, besonders gegen ein permanentes Mitglied des Sicherheitsrates mit Vetorecht, ist für mich auch die Antithese von Produktivität.

                Und das mal davon abgesehen, dass ich das sonst angestrebte Ergebniss (Russland darf Gebiete behalten, kein Wort von Reparationen und Konsequenzen, Abbau aller Sanktionen) für alles andere als erstrebenswert halte.

                Und wie Putin zu Verhandlungen gebracht werden soll wird auch nicht angesprochen. Das wird wohl meiner Meinung nach nur durch Stärke (sprich Waffenlieferungen) funktionieren, grade hat er ja ein Waffenstillstand (zu noch schlechteren Konditionen als hier vorgeschlagen) angeboten. Aber das wird wohl eher als Verschnaufspause für ihn gedacht sein, eben aufgrund westlicher Waffenlieferungen. Außerdem warum soll die Ukraine nicht selbst entscheiden, was sie wollen und wir unterstützen sie einfach darin als gleich gesinnte Demokratien?

  • Stitch0815@discuss.tchncs.de
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    7 months ago

    Mich wundert das ehrlich gesagt nicht. Volt klingt nach einer vernünftigen linken ohne die ganzen altlasten der Grünen dabei zu haben. Gentechnik ist ein gutes Beispiel hier. Ich bin wirklich gespannt auf die Bundestagwahlen ich glaub bei weitem nicht dass die Grünen dort so herbe Verluste einfahren werden, ich denke viele werden von den Kleinparteien zur Bundestagswahl wieder zu den großen gehen.

    • Takios@discuss.tchncs.de
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      7 months ago

      Jo, dank einer fehlenden 5% Hürde habe ich bei der EU Wahl mein Kreuz bei den Piraten gemacht, bei der BTW wird es aber voraussichtlich wieder bei den Grünen landen.

      (Nur schade dass die Piraten leider dennoch rausgeflogen sind :<)

    • mathemachristian[he]@lemm.ee
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      7 months ago

      Ich war bei denen auf einer veranstaltung und ehrlich gesagt waren das ziemliche liberale die dort waren. Keine wirkliche linke orientierung erkennbar.

      • foopac@discuss.tchncs.de
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        7 months ago

        Ist ein bisschen das Horror Szenario was ich bei Volt habe: Dass die ganzen BWL Tinas das FDP Schiff verlassen und sich dort einnisten. Dann kann man das “sozial” in “sozialliberal” nämlich direkt wieder streichen. Das wäre wirklich schade. Die Piraten mit ihrer kurzen Hochphase, die dann von Heuschrecken so gut wie vernichtet wurden, ist mir noch gut in Erinnerung.

        • No_Change_Just_Money@feddit.de
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          7 months ago

          Das ist zu grob glaube ich

          Volt ist in der Tat liberal aber Fdp benutzt dieses Wort wenn sie korrupt meinen

          Ich glaube Mut einer fairer Bericht Erstattung, die nicht versucht stimmen an kleinstparteien als verschwendet zu etablieren kann Volt durch aus die 5% knacken

          Man hat mit bsw gesehen das mediale Aufmerksamkeit mehr wert sein kann als Inhalte

      • DarkThoughts@fedia.io
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        7 months ago

        Der Kandidat damals bei mir in der Stadt auch kompletter FDP dulli. Dass die Partei nach der EU Wahl ggf. ins liberale Lager wechseln wollte war für mich dann auch genug um sie auszuschließen. Blieb also mal wieder nur die Grünen übrig.

      • Stitch0815@discuss.tchncs.de
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        7 months ago

        Das sagen immer alle, aber ich hab ehrlich gesagt nicht viel zu neoliberalen ansätzen bei Volt gesehen. Hast du da mal ein Beispiel? Hab jetzt nicht super lang gesucht aber so wie lemmy immer tut müsste das ja einfach zu finden sein.

    • GregorGizeh@lemmy.zip
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      7 months ago

      Also dass jemand Volt für links hält betont leider nur wie tief der Neoliberalismus uns das Gehirn gewaschen hat. Nicht falsch verstehen, ich bin auch für ein US-artiges Modell für Europa, aber links ist anders.

      • No_Change_Just_Money@feddit.de
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        7 months ago

        Europaweites bedingungsloses Grundeinkommen finde ich jetzt nicht extrem konservativ aber darum bin ich ein großer Freund des Wahlomaten man kann bei spezifischen Fragen die Pläne der Parteien ansehen und entscheiden welche Partei tatsächlich ähnliche Ziele hat wie man selbst

        • DonPiano@feddit.de
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          7 months ago

          Achja: Aus der libertaereren Richtung wird das BGE gern mit der Streichung aller (oder der meisten) anderen Sozialsystemen kombiniert. Fuer soziale Sicherung im Sinne von Buergergeld/ALG: Okay, eventuell sogar gut weil es fluessiger skaliert.

          Fuer Leute mit Beduerfnissen die schneller skalieren als jenes System? Viel Glueck dabei, deine Medikation oder deine auf Barrierefreiheit ausgerichtete Einrichtung zu bezahlen.

          Das ist prinzipiell integrierbar, aber ein Netz mit dem Ziel Beduerfnisse im positiven Sinn zu identifizieren und zu erfuellen ist hier mglw zielsicherer und adaptiver fuer derartige Funktionen.

          • fantasty@programming.dev
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            7 months ago

            Genau das dachte ich mir auch. BGE wäre eine super Sache wenn es für den Menschen und nicht für ein „effizienteres“ System vorgeschlagen würde. Ich traue aber einer BWLer-Partei wie Volt nicht wirklich mit diesem Vorschlag. Da landen wir dann wieder irgendwo bei Milton Friedman und dem waren arme Leute eher egal.

        • DonPiano@feddit.de
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          7 months ago

          BGE kannste auch als systemstabilisierende Massnahme betrachten. In Marktlogik nicht absurd, wir haben halt nur vor allem ranzig gewordenen Liberalismus in Deutschland.

          Bismarck hat das Krankenkassensystem eingefuehrt um das kontemporaere System zu erhalten. Merz und Lindner und so sind nicht von Bismarcks Kaliber.

        • GregorGizeh@lemmy.zip
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          7 months ago

          BGE ist ein Pflaster auf der endzeitkapitalismus-wunde. Ein staatliches Taschengeld damit das system, welches dich ohne dieses Taschengeld effektiv sterben lassen würde, weiter bestehen kann und niemand nach revolution schreit.

          Ist natürlich immer noch um Welten besser als der status quo, aber dennoch.

      • Stitch0815@discuss.tchncs.de
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        7 months ago

        Naja ein anderer Kommentar hat das ja schon ein bisschen angeschnitten. Ich bin immer etwas verwirrt, viele sagen bei Volt immer direkt Neoliberalismus aber ich finde dazu ehrlich gesagt nichts. Hast du da mal ein konretes beispiel?

        Edit: Haha ich seh jetzt erst deinen namen dass das “links” Gregor Gizeh ( :D ) etwas sauer aufstößt wundert mich dann doch nicht :D

    • Frisbeedude@sopuli.xyz
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      7 months ago

      Darum bin ich auf EU-Ebene zu Volt gewechselt, nicht weil ich die Grünen jetzt plötzlich doof finde. Volt bringt keine ideologische Altlast mit und wird von jungen, progressiven Europa-Enthusiasten angetrieben. Und Kleinstparteien können eben das Zünglein an der Waage sein, wie wir auf Bundesebene beispielhaft sehen. Kommunal/Regional/Bund bleibe ich vorerst treu, gerne dürfen die Grünen bei uns das konservative Volk weiter plagen.

  • Tywèle [she|her]@lemmy.dbzer0.com
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    7 months ago

    Ich hatte mich gerade eben dazu entschlossen (und auch schon durchgeführt), dass ich eine Fördermitgliedschaft mit Volt starte (mit 20€/Monat).

    Jetzt in der Europawahl hatte ich sie zwar noch nicht gewählt, sie waren aber in meiner engeren Auswahl. Habe mir nochmal das Programm von denen genauer angeschaut und das passt schon ziemlich gut zu dem was ich von einer Partei erwarte und werde sie wahrscheinlich in der nächsten Bundestagswahl und zukünftigen Landtagswahlen und diversen lokalen Wahlen wählen. Auch trotz der 5% Hürde, denn je mehr Stimmen sie bekommen desto mehr Parteifinanzierung bekommen sie und damit auch mehr Reichweite. Deshalb auch die Fördermitgliedschaft, die eben noch ein ganzes Stück mehr bringt was Finanzierung angeht, im Gegensatz zu einer Stimme.

    • DarkThoughts@fedia.io
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      7 months ago

      Der Kandidat bei mir in der Stadt vor einigen Jahren war so ziemlich der typische FDP Stereotyp und fiel entsprechend im Wahl-O-Mat auch ziemlich durch (Wirtschaft über Klima & Umwelt, Autos über Fahrräder, usw.). Dass die Partei nach der EU Wahl abstimmen will, ob man nicht lieber ins liberale Lager wechseln will, war mir auch ziemlich zuwider. Hab wenig Lust “Grün” zu wählen, um dann Gelb zu bekommen.

  • Roflmasterbigpimp@lemmy.world
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    7 months ago

    Ich bin seit ein paar Monaten jetzt VOLT-Mitglied weil diese Partei einfach mit der größten Schnittmenge meine Interessen vertritt. Und ich muss einfach sagen, ich habe schlicht und ergreifend keinen Bock mehr mich von etablieren Parteien wie der SPD, FDP, Linken oder sonst wem fürs “Gesamtwohl” über den Tisch ziehen zu lassen! Ja dann kommt meine Partei halt nicht in den Bundestag aber lieber gebe ich VOLT meine Stimme als das ich mich gängeln lasse strategisch zu wählen, wozu auch wenn ihr mich doch eh nicht vertretet!

  • klisklas@feddit.de
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    7 months ago

    Was haben sie was die Grünen nicht haben?

    Politische Verantwortung und die Notwendigkeit des Kompromisses.

    • Successful_Try543@feddit.de
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      7 months ago
      1. Kompromisse, um mit anderen Parteien eine Regierung zu bilden, haben aber erstmal mit einem Wahlprogramm nichts zu tun. Die werden wärend der Koalitionsverhandlungen erarbeitet/errungen.

      2. Im EU-Parlament wird keine Regierung gebildet.

      • klisklas@feddit.de
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        7 months ago

        Meine Vermutung:

        1. 90% der Leute interessieren sich nicht für ein Wahlprogramm sondern wählen nach Nachrichtenlage und einer groben Idee wofür die Partei steht. Bei Grün ist das aktuell “Klimaschutz, Verbote, Heizung raus, Kriegstreiber, zu viel Kompromiss mit der FDP und generell Identifizierung als politischer Gegner Nr. 1”. Bei Volt ist das “Jung, lila Poster, Internet und linksliberal”. Ob diese Dinge in echt alle zutreffen ist natürlich eine andere Frage.

        2. Leute wählen nicht nur bezogen auf EU Politik sondern generell nach Stimmung etc. (s. auch kleinere Wahlen in Ostdeutschland, die mit Bundespolitik entschieden wurden und nicht mit konkreten kommunalen Forderungen).