• aaaaaaaaargh@feddit.org
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    3 days ago

    Alle. Krankenkasse zahlst du im Voraus. GmbH-Gründung braucht mindestens 12500€ Eigenkapital. Berufshaftpflicht, Vermögensschäden, Datenschutzbeauftragter, Notar, Anmeldung im Handelsregister, Bundesanzeiger, Steuerberater, Vorauszahlung der Steuer… und das sind nur ein paar aus dem Stehgreif, es gibt noch viel, viel mehr als das.

    Abhängigkeit besteht natürlich immer zwischen Geldgeber und Arbeit- oder Auftragnehmer. Aber es gibt ja auch mehr als das. Zum Beispiel träume ich seit Ewigkeiten davon, mit einem eigenen Produkt an den Markt zu gehen, sowas ist in Deutschland aus vielen, vielen Gründen enorm schwierig, u.a., weil hier von Tag eins eine Umsatzerwartung besteht, was bei neuen Produkten quasi unmöglich ist.

    • gtr@programming.dev
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      2 days ago

      Mal so aus Neugier: Ab welchem Punkt muss man denn ein Gewerbe anmelden? Kann man nicht auch als Privatperson Dienstleistungen anbieten oder Produkte verkaufen und diese in der persönlichen Steuererklärung angeben? Das würde zumindest den Punkt mit “bevor der erste Cent verdient wurde” lösen.

      • truthfultemporarily@feddit.org
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        2 days ago

        Wenn du gewerblich tätig bist, also z.B. 300 / Jahr YouTube reichen schon.

        Das ist aber erstmal nicht so das Ding, kostet 15 EUR online und wenn man es nur als Nebenerwerb macht hat man kein Problem mit KV. IHK muss man aber zahlen.

        • plyth@feddit.org
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          2 days ago

          Ausser man hat eine freiberufliche Beschäftigung. Dann meldet man besser die an. Der Vorteil ist, dass man keine Gewerbesteuer zahlt.

          • aaaaaaaaargh@feddit.org
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            2 days ago

            Klar, geht auch, ist aber ab einer gewissen Größe eher hinderlich als vorteilhaft. Ich war vor meiner Firma auch selbstständig, aber das skaliert ganz blöd, insbesondere, da du ja automatisch alles als Einkommen versteuern musst.

            Vielleicht lohnt an der Stelle der Hinweis, weil hier ja vermutlich auch viele Informatiker sind: mit einer entsprechenden schriftlichen Qualifikation (Deutschland halt) ist die Aufnahme der Selbstständigkeit super einfach. Formloses Schreiben ans Finanzamt, wo man schreibt, was dass man Freiberufler werden will und gern eine Steuernummer hätte. Das war’s, dann kann es losgehen. Man kann sogar wirklich sofort beginnen ohne abzuwarten, da sowas immer für eine Weile rückwirkend geht. Hier ist es wirklich ziemlich leicht in Deutschland, da trauen sich eher die Menschen nicht.

            • gtr@programming.dev
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              1 day ago

              Klingt spannend! Danke für den Tipp. Gilt dann halt der persönliche Steuersatz nehme ich an?

              • aaaaaaaaargh@feddit.org
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                1 day ago

                Ja genau, also man zahlt dann Einkommenssteuer, die bei 42% in Spitze liegt. Bei der GmbH zahlt man weniger, da sind es 15% Körperschaftssteuer + nochmal um die 15-18% Gewerbesteuer (regional unterschiedlich). Dazu kannst du automatisch alles an Umsatzsteuer durch Anschaffungen wieder steuerlich geltend machen, als Freiberufler geht das nur mit den Dingen, die man nachweislich für den Beruf braucht.

                Insgesamt ist die GmbH deutlich besser, was Steuerlast angeht, aber eben aufwändiger hinsichtlich Administration und Steuererklärung.

                • plyth@feddit.org
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                  1 day ago

                  Man zahlt aber auch bei einer GmbH auf die Gewinnentnahmen die Einkommensteuer von 42%. Das kommt auf die Gewerbe- und Körperschaftssteuer drauf.

                  Es macht vor allem Sinn, wenn man im Gewerbe Vermögen aufbaut und expandiert, also Gewinne nicht entnimmt.

                  Bei späterem Verkauf des Unternehmens wird der Gewinn aber auch versteuert, allerdings nur zu 60%.

                  Der Trick ist, eine Holding zu haben, so dass der Gewinn beim Verkauf in der Holding bleibt.

                  • aaaaaaaaargh@feddit.org
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                    1 day ago

                    Ja, schon richtig, aber man zahlt die Einkommenssteuer eben erst bei Gewinnentnahme, was man nicht immer unbedingt tun muss, wenn man Wirtschaftsgüter für die Firma akquiriert.

      • aaaaaaaaargh@feddit.org
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        2 days ago

        Sobald du Umsatz generierst, musst du entweder eine umsatzsteuerpflichtige Organisationsform oder aber eine explizit von der Umsatzsteuer befreite Variante anmelden. Merksatz ist einfach: verdienst du Geld mit einer virtuellen oder materiellen Leistung, wirst du das beim Finanzamt angemeldet haben müssen.

        Das war jetzt nur sehr grob geschildert, aber sollte im wesentlichen so stimmen.

      • AntonMuster@discuss.tchncs.de
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        2 days ago

        Vor allem wenn du was nebenberuflich machst, ist das eigentlich gar nicht so kompliziert. Einfach mal Kleinunternehmer bzw Kleingewerbe (sind verschiedene Sachen) googlen, da fällt vieles weg. Ich glaube das größte Problem ist, dass es wie immer ganz viele kleine Regelungen, Steuern, etc sind statt einfach einer großen Regel für alles. Naja und ansonsten heißt es nicht umsonst “Die Klage ist des Kaufmanns Gruß”.