HANNOVER. Schriftliches Dividieren, Kommazahlen, klassische Rechenverfahren: Das neue niedersächsische Kerncurriculum für die Grundschule setzt andere Prioritäten. Das Kultusministerium spricht von Verstehensorientierung und Fehlerreduktion, Eltern von einem gefährlichen Absenken mathematischer Grundbildung. Eine Reform, die zeigt, wie umkämpft inzwischen selbst das kleine Einmaleins der Bildungspolitik ist. Lesen, schreiben, rechnen – diese Trias gilt seit Jahrzehnten als unerschütterliches...
Ich persönlich sehe den Sinn auch nicht, schriftlich dividieren zu können. Das habe ich wirklich nie wieder getan, seit ich nicht muss. In der Alltagsmathematik ist es viel einfacher, die 126 eben erst zu zerteilen. Dann geht der Rest auch im Kopf.
Wer so komplizierte Aufgaben rechnen muss, dass er dazu Stift und Papier bemühen muss, nimmt eh den Taschenrechner.
Den einzigen Nachteil, den ich auf Anhieb sehe, ist, dass die Polynomdivision in der Oberstufe dann nicht mehr auf dem schriftlichen Dividieren aufbauen kann. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir nie wirklich klar war, wie man vom Dividieren natürlicher Zahlen auf die Division von Polynomen kommt.
Wir zumindest haben das im Abi in Mathe LK nicht mehr gemach (also Polynomdivision), aber machen wir uns auch nichts vor: Wenn Polynomdivision dran kommt haben eh bereits alle vergessen, wie schriftliches dividieren funktioniert. Das müssten die Lehrer an der Stelle eh nochmal neu aufrollen und wenn man im Abi ist versteht man das dann auch ziemlich schnell.
Es geht bei ganz vielen Dingen, die in der Schule unterrichtet werden, nicht um anzuwendende Methoden, sondern um thematische Grundverständnisse.
Ich finde, das halbschriftliche Dividieren bringt mehr Einsicht in Grundverständnisse als den Algorithmus zum schriftlichen Dividieren auswendig zu lernen. Das Konzept ist dasselbe, nur dass du beim schriftlichen jedes Mal die größtmögliche Zehnerpotenz des Divisors benutzt (das ist Mathematisch nicht sauber ausgedrückt, aber ich hoffe, ich mache mich verständlich).