• Sibbo@sopuli.xyz
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    3 hours ago

    Interessant zu lesen.

    Ich finde es ja beeindruckend, dass der Autor während seines Studiums in einer einzigen Mietwohnung gewohnt hat. Ich bin damals einmal pro Jahr umgezogen. Und seitdem die Arbeit angefangen hat und das erste Kind jetzt da ist auch noch im Schnitt alle zwei Jahre. Der nächste Umzug wird dann hoffentlich der zweitletzte (abgesehen vom Altenheim)

    Bei mir gab es halt dauernd Kompromisse, und dann gab es plötzlich was besseres als das aktuell am Markt, und dann bin ich da halt hingezogen. Sei es wegen Größe, Miete oder Schönheit. Am Ende waren es aber auch viele glückliche Zufälle. Generell ist Wohnungssuche sowas wie Glücksspiel. Vielleicht sollte der Staat das man regulieren, macht er bei Sportwetten ja auch. Anyways.

    Wir planen jetzt in eine non-profit Mietwohnung zu ziehen, und da dann bis zur Rente zu bleiben. Nebenbei wollen wir Geld anlegen, sodass wir uns dann hoffentlich ohne Darlehen einen “Altersruhesitz” kaufen können.

    Was mich beim Kaufen interessieren würde, ist in wie fern man verhandeln kann. Man sieht ja, wenn es sich um eine Bruchbude handelt. Und wenn die überteuert ist, dann kann man ja fragen, ob es die nicht auch für weniger geben könnte. Aber vermutlich gibt es immer einen “Dummen”, der das Geld trotzdem auf den Tisch legt? Naja, hier in Helsinki ändern sich die Preise von angebotenen Immobilien auch mal nach unten. Und nicht zu selten. Manche Bruchbuden werden auch über Monate nicht verkauft. Also alles lassen sich die Käufer wohl nicht gefallen.

  • Treczoks@lemmy.world
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    13 hours ago

    Und wenn man nach den Videos von Finanzfluss oder Finanztip geht, ist Mieten oder Kaufen finanziell betrachtet ungefähr gleichwertig.

    Hmm, kann ich so nicht sagen. Wir haben ein Haus gekauft, weil Mieten auch nicht wirklich billiger gewesen wäre, und jetzt gehört uns das Haus komplett, und wir zahlen nur noch den Grundschlamm aus Steuern und Versicherungen. Alles in allem deutlich billiger als jede Miete sein würde. Und wenn ich umziehen müsste, wäre das kein Problem, denn dieses Haus kann ich mit deutlichem Gewinn gegenüber damals wieder auf den Markt bringen.

    • DetektivEdgar@feddit.org
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      12 hours ago

      Die meisten Menschen rechnen sich ihr Wohneigentum genauso schön wie ihr Auto.

      Oder sie sanieren halt einfach nicht. Es ist krass, wie viele abgeranzte Ommaparadiese mit Ölheizung da draußen verkauft werden, in denen seit 40 Jahren oder mehr niemand ernsthaft renoviert hat. Wenn man von der Substanz gelebt hat, sieht es auf dem Papier vielleicht wirklich günstig aus.

      Wie genau hast du das durchgerechnet?

      • muelltonne@feddit.org
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        8 hours ago

        Es gibt ja auch ein Alter, ab dem sich bestimmte Renovierungen irgendwann nicht mehr lohnen. Klar kannst du dir als 80jähriger noch Solar auf’s Dach packen, die Hütte dämmen oder die Elektrik neu machen, aber realistisch gesehen wirst du davon in deinem Leben keinen ROI mehr haben. Und dann stellt sich die Frage, ob du dein Geld halt lieber selbst verbrauchst und deinen Erben eine unrenovierte Immobilie hinterlässt oder denen eine Immobilie in Top-Zustand hinterlässt. Das ist - je nach Familienverhältnissen - nicht eindeutig.

        Abgesehen davon hast du natürlich diesen doppelten Rentnerhammer - zum einen ist die Rente weniger groß als der Arbeitslohn und zum anderen wird es dann mit zunehmendem Alter ja auch schwieriger mit dem DIY. Mit 85 streichst du eher weniger Wände oder fliest das Bad neu.

      • Treczoks@lemmy.world
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        12 hours ago

        Ich glaube nicht, dass ich mein Haus als “abgeranztes Ommaparadies” bezeichnen würde. Erhaltung von Eigentum ist besser und preiswerter, als nur irgendwelchen geldgeilen Vermietern die Konten zu füllen. Die haben kein wirkliches Interesse, irgendwas zu pflegen oder zu erhalten. 90% der abgeranzten Bauten da draußen sind vermietet.

        • DrunkenPirate@feddit.org
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          11 hours ago

          In diesen Miet- vs Kaufvergleichen fehlt idR immer die Steigerung der Miete über die Jahre. Das macht den bedeutenden Unterschied.

          • Mieten: über 30 Jahre steigende Kosten
          • Kaufen: über 30 Jahre sinkende Kosten

          Instandhaltung des Gebäudes fallen bei beiden an. Der Mieter zahlt das über die Miete. Der Besitzer kann das selber entscheiden und zahlen.

          Die Statistik spricht da eine relativ deutliche Sprache: Wohneigentum kommt mit höherem Vermögen im Alter einher.

          • Sibbo@sopuli.xyz
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            4 hours ago

            Bei deinem Vergleich fehlen die Kapitalerträge. Zwar sinken beim Kaufen die spürbaren Kosten über die Jahre, dafür ist aber auch nen Haufen Geld in der Immobilie geparkt, mit dem dann am Kapitalmarkt kein Gewinn mehr erwirtschaftet werden kann. Umgekehrt kann das gesparte Geld beim Mieten in den Kapitalmarkt investiert werden, und damit steigende Mieten mehr als ausgleichen.

  • pantherina@feddit.org
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    13 hours ago

    Interessante Erfahrung! Das war aber auch dir Suche in einer Großstadt.

    Den demographischen Wandel muss man eben irgendwie umkehren… und das bedeutet für mich, in eine Kleinstadt zu ziehen.

  • cron@feddit.org
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    1 day ago

    Es scheint nur zwei Lagen zu geben, einmal »ruhig und dennoch zentral« und »zentral und dennoch ruhig«.

    Ich hasse dieses Maklerdeutsch. Schreibt doch klar hin, was Sache ist. Aber oft steht nichtmal die Adresse und die Postleitzahl ist bewusst die vom Nachbarort.

  • MrFloppy@feddit.org
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    1 day ago

    Guter Erfahrungsbericht. Von der Möglichkeit der “Zwangsversteigerung” zu lesen wäre noch interessant gewesen.

    • Elvith Ma'for@feddit.org
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      1 day ago

      Ja, nein, vielleicht.

      Als wir auf der Suche waren, wurde uns das von vielen Richtungen als “der Geheimtipp” ans Herz gelegt. Aber… Eine Zwangsversteigerung passiert normalerweise wenn es finanziell richtig eng ist beim Eigentümer. Wer finanziell eng ist, saniert nix und repariert nix. Meist über längere Zeit - oftmals kommt die Zwangsversteigerung ja nicht “plötzlich aus dem Nichts”. Zusätzlich zum ‘normalen’ Sanierungsstau hat man dann nochmal ein Paket ‘oben drauf’.

      Meiner anekdotischen Erfahrung nach findest du dort nur Immobilien, die gefühlt kurz vor dem Einsturz stehen, eine (hoffentlich noch irgendwie laufende) Heizung von vor 40 oder mehr Jahren haben - idealerweise asbestverseuchte Nachtspeicheröfen. Wir hatten uns ein paar genauer angeschaut mit Freunden “vom Fach”. Alleine nach dem Lesen des Exposés und der Bilder (wenn überhaupt vorhanden) war meistens klar, dass die einzige Chance ein Abriss und kompletter Neubau war.

      Klar, man kann Glück haben. Man kann so evtl auch Baugrund in seiner Wunschstadt(-teil) bekommen. Eine Patentlösung ist es aber definitiv nicht.

      Beispiel, soweit ich mich noch erinnere (in dem Fall ein Gebäude, dessen Besitzer wir tatsächlich “über Connections” ausfindig machen und so vorab Besichtigen konnten - war auch grob in der Nachbarschaft):

      • Elektrik über Dachständer, alles im Haus zweiadrig mit Stoffkabeln, Elektroverteilung auf dem Speicher, alles Stand 30er Jahre.

      • Bäume des Nachbarn haben sichtbar in den Kanalisationsschachte gewurzelt

      • Reihenhaus, keine Brandschutzwand zu den anderen Gebäuden

      • Dachstuhl gemeinsam mit mehreren anderen Reihenhäusern, dringend Sanierungsbedürftig, morsch, aber nicht im Alleingang möglich - bedarf die gemeinsame Sanierung der gesamten 3 Häuser.

      • Wände im Keller feucht, durch gestiegenes Grundwasser, muss komplett abgedichtet werden und neue Drainage um das Haus herum.

      • Die meisten Fenster waren alte, zugige Holzfenster

      • Späterer Ausbau des Speichers zu Wohnraum ohne Prüfung der Statik, asbesthaltige Materialien, asbesthaltige Böden (IIRC PVC?)

      • Alte Wasserleitungen, regelmäßig Rohrbrüche durch das Alter,…

      • Etagenheizung über Gasthermen, Geräte irgendwann aus den 60-80ern laut Aussage der Besitzer.

      Am Ende war das Gebot wohl vor allem aufgrund der Lage bei rund 400-500k und insgesamt wurde hier laut Hörensagen nördlich von 1,5Mio vom neuen Besitzer versenkt. Für ein Einfamilienhaus.

      Funfact: Für etwa den Betrag hätten wir dort in der Nähe auch ein anderes Häuschen bekommen können. Auch mit Sanierungsstau, aber wäre uns am Ende “nur” ca. 800-900k gekommen inkl. Sanierung…

      • muelltonne@feddit.org
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        14 hours ago

        Nur, um das einfach mal mit einer konkreten Zahl zu belegen: Die aktuellen Bauzinsen liegen irgendwo zwischen 3% und 3,5%. Wenn wir die 3% nehmen, landet man bei einer monatlichen Zinszahlung von:

        • 800.000€ Finanzierung - 2000€ monatlich
        • 900.000€ Finanzierung - 2250€ monatlich
        • 1500000€ Finanzierung - 3750€ monatlich

        Und das sind nur die Zinsen, die auflaufen. Ich rechne jetzt nicht die Tilgung komplett durch, aber bei 800.000€ und 30 Jahren Finanzierung musst du 26600€ jährlich bzw. 2222€ monatlich tilgen. Das ist also selbst für Besserverdiener ohne Kinder, wo beide Partner in Vollzeit arbeiten echt dürftig zu finanzieren. Bist du beim Hauskauf älter als 37 kickt dann noch der frühere Renteneintritt.

        • Flipper@feddit.org
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          12 hours ago

          Bei 800000 auf 30 Jahre mit 3% Pa. und Restschuld von 0€ komm ich auf eine Rate von 3.372,83€.

          Das ist schon knackig.

          Gleichzeitig finde ich bei mir in der Gegend dann aber auf Immoscout Häuser für 3,1Mio€ mit 270qm Wohn- und 1700qm Grundfläche bei denen in der Anzeige steht „vielfältigem Potenzial”, Renovierungsbedürftig und Energieklasse H. Da fragt man sich wer sowas kauft.

      • Flipper@feddit.org
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        15 hours ago

        Bei Zwangsversteigerungen landen nicht nur finanzielle Probleme, sondern auch Erbengemeinschaften die sich nicht einigen können was mit dem Haus passiert. Das wird allerdings auch kein top saniertes Haus sein.

      • Schmuppes@lemmy.today
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        15 hours ago

        Da Herr Ueding in Bonn lebt und vermutlich auch in der Stadt gesucht hat, überraschen mich diese irrwitzigen Preise nicht.