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  • Das Problem beim Faktencheck ist also nicht, dass er etwas falsch darstellt. Er macht lediglich deutlich, wie hier Geringverdiener gegen Bürgergeldempfänger ausgespielt werden. Leider scheint das bei manchen zu funktionieren und das Wissen, dass andere deutlich weniger haben lenkt genug davon ab, die eigene präkere Lage einfach hinzunehmen.

    Naja, meiner Meinung nach macht er das eben nicht deutlich, wie Geringverdiener gegen Bügergeldempfänger ausgespielt werden.

    Das allgemeine Bild ist ja das es

    • Arbeit gibt
    • wer nicht arbeitet ist zu dumm, zu faul, oder sonstwie defekt
    • deswegen selbst Schuld
    • deswegen muss die Gesellschaft nichts tun oder zahlen
    • mit Arbeit ist es besser als ohne, also sollen die Leute sich nicht so haben und arbeiten gehen.

    Faktisch sind die Zahlen korrekt, aber das ist nicht das Problem bei der Argumentation.

    Der Artikel geht auf das politische hin und her eben nicht ein, sondern präsentiert das Ergebnis und unterstützt damit wer diese Argumentation propagiert.

    Aber das geschieht nicht in denen man Sozialleistungen verteufelt sondern eher indem diese unnötig werden. Dafür ist es allerdings sinvoller Arbeitende über das Lebensminimum zu bringen statt andere darunter zu drängen, nur um eine Illusion zu erschaffen.

    Das ist vollkommen richtig und sollte getan werden.


  • Ok, hätte ich konkretisieren sollen: mich nervt das Leute sich hinstellen, diese Art Faktencheck machen und dann so tun als hätten sie irgendwas geklärt oder die Situation verbessert.

    Die Existenz eines solchen Artikels ist das Problem, weil es Leute dazu verleitet zu sagen das “genau genommen bringt dir Arbeiten mehr. Hat die Tageschau einen Artikel gemacht, guck mal”. und dann ihr Gehirn ausschalten und so tun als wäre das Thema damit erledigt was es nicht ist, weil die Leute denen man QED sagt, dann erst richtig wütend werden. So funktioniert QED nämlich nicht.

    Keine Aktion ist unpolitisch. Wenn ich Objektivität fordere, mache ich das weil ich Objektivität für produktiv und sinnvoll halte. Wenn ich rationales Verhalten haben will, will ich das weil ich meine das es aktiv meine Probleme besser lösen würde, als das was wir sonst machen. Wenn hier jemand einen Artikel schreibt, ist das NICHT OBJEKTIV. Es werden Zahlen vergleichen, es steht ein Name dran und am Ende kommt eine Aussage dabei heraus. Diese Aussage ist subjektiv vom Autor, subjektiv vom Leser aufgenommen. Und sie stützt oder dementiert eine Regierungsposition.

    Und solange wir die Einstellung von “ist doch alles ok”, “geh doch arbeiten”, “arbeiten lohnt sich doch voll”, beibehalten, wird sich am Arbeitsmarkt nichts ändern. Und an den Wahlergebnissen der AfD auch nicht.

    Das ist was mich am meisten nervt. Es ist verdeckte Regierungsunterstützung bei einem wichtigen Thema, das nicht voran kommen wird weil Leute solche Artikel schreiben.



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    1 month ago

    Das mit der Rationalität?

    Ja absolut.

    Es ist leider Ideologie auf der wir den Rest der Gesellschaft und des Staats aufbauen. Das die nicht universell akzeptiert und natürlich vorhanden ist, ist was gerade in den US dazu geführt hat das Trump als “rational schlechtere Wahl” trotzdem gewonnen hat und auch hier zu Hause für einige Verwirrung sorgt, weil “rationale Politiker” die Rationalität mit in ihre Erwartung wie das Volk reagiert einbeziehen und dann total geschockt sind wenn “das Volk” gar nicht so weit denkt und das tut was kurzfristig Sinn ergibt.

    Das wäre auch meine Kritik an den Grünen und der SPD, die halten was sie tun für einen guten Kompromiss und denken mit dem Mindestlohn, der sozialen Sicherheit, etc… kommen wir gut durch, aber “man” würde nie mutwillig die Demokratie sabotieren und AfD wählen, weil der Kompromiss attraktiver ist als was die AfD bietet, egal wie schlecht der Kompromiss ist.

    Wenn es mehrheitlich und längerfristig mit der Rationalität nicht funktioniert, müssen wir leider wieder zurück ins Mittelalter, Burgen bauen und Tauschhandel machen. Es sei denn wir erhalten die nudelhafte Erlösung und können uns laben an Spaghetti für immerdar, fänd ich auch ok.


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    1 month ago

    Unironisch und ursächlich, ist das Problem das eine Weltanschaung nicht richtig oder rational sein muss.

    Wenn ich an das fliegende Spaghetti Monster glaube und danach den Ernährungsplan der Republik umstelle, alle Nahrungsmittel außer Spaghetti und Tomatensoße verbiete, sollte man man mich fragen was zum Henker ich da tue.

    Die Erklärung “Es ist halt meine Religion / Weltanschauung” sollte dabei kein funktionierendes Argument sein und es sollte niemand (z.b. solche mit Glutenunverträglichkeit oder Tomatenallergie) unnötig zu leiden haben, weil ich auf meiner Ideologie bestehe.

    Je nachdem wie weit meine Ideologie verbreitet ist, z.b. in den verschiedenen Gewalten gleichzeitig, ist es vorstellbar das die Korrekturprozesse der Demokratie nicht richtig funktionieren, weil an allen Stellen Leute sitzen die entsprechende Korrekturen verhindern. Wegen der Ideologie.

    Was wir brauchen (und die Erkenntnis gibt es seit der Aufklärung) ist ein rationaler Umgang, der zwar Raum für Religion und manche Wertvorstellung lässt, aber bei dem wir uns am Ende darauf einigen können das wir gemeinsame Probleme haben, die wir gemeinsam lösen und das macht man am besten indem man nicht verbohrt die Realität nur durch die Interpretation der Ideologie sieht, sondern so wie sie ist.

    Was natürlich schwer bis unmöglich ist, weil wir uns unserer eigenen Vorurteile und Prägungen nicht immer entziehen können.

    Aber man sollte es versuchen.


    Das ändert aber nichts daran das die die “Ideologie” als Kampfbegriff benutzen, sich selbst gegenüber extra blind sind und sich gerne als rationale Lichtgestalten darstellen, die alles objektiv richtig beurteilen. Was praktisch nie stimmt.


    Ähh ich meine natürlich, es ist Mittwoch, meine Kerle.




  • Die Forderung finde ich nutzlos.

    Es ist weiterhin nicht transparent genug warum der Arbeitsmarkt so handelt wie er handelt. Eine schlechte bzw. schwierige Wirtschaftssituation auf eine Personengruppe abzuladen mit den Worten “lol, nicht mein Problem, such dir halt einen Job” ist unfair, egal ob die Zielgruppe jung und nicht ausgebildet ist, oder alt und altersdiskriminiert wird.

    Was ich sehen will ist die Einsicht von den aktuellen Profiteuren von der Situation das Forderungen, Profite, etc. runter müssen, um die Preise zu senken, um dauerhaft Profite zu sichern, anstatt das es auf einmal umschlägt und politisch instabil wird.

    Was ich sehen will ist die Einsicht derer aktuell Rente erhaltenden, das das Geld einfach nicht da ist, und die Situation auch ihre Schuld ist und sie jetzt halt weniger Rente kriegen.

    Leute die nicht mehr können weiterhin ins Hamsterrad zu zwingen bringt gar nichts. Sie dazu zwingen zu wollen, wenn das Hamsterrad eigentlich schon besetzt ist, bringt noch weniger.

    Aber selbstverständlich wird nichts davon passieren.


  • We don’t know what an eventual outcome will be right now and it would be… weird to talk about help financing “defense” for years and then actually negotiate for concessions.

    It’s an open secret that if all Russian nukes would disappear over night, the other members of the UN security council would probably party for a week. The US (and the EU) is supporting Ukraine because that’s the right thing to do AND it is in their interest because who knows what a bigger Russia will do next. But they’re also doing it because it’s weakening Russia and that’s also in their interest, even though they would never publicly say it or not with the intensity that they actually think that way.

    Long story short, if the absolute optimal (for Ukraine and “the west”) thing happens:

    • the war exhausts Russia more than Ukraine + supporters
    • the timing for negotiations is chosen in a way that is extremely bad for Russia, to the effect that Russia doesn’t have to just apologize, return territory, pay reparations, and all that, but ALSO give up other things.
    • like UN observers and limits to their military.
    • nuclear disarmament
    • ???

    It would look extremely badly if politicians, actual leaders of nations, were to talk about “defense” for years and then actually ask those things in the end. Which they want to.

    So (imo, it’s all speculation) it’s preemptive PR management that leaves room for that asking for more things than would be justifiable with “defense”.


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    2 months ago

    Nein.

    Die Richter können dem Bundestag nicht vorschreiben was sie tun müssen, und der Bundestag kann dem BVerfG nicht sagen wie es urteilen soll. Sonst wäre die Gewaltenteilung verletzt.

    Gesetzlich sind die Bundestagsabgeordneten “nur ihrem Gewissen verpflichtet” was sie tun oder nicht tun, machen sie mit Mandat vom Volk. Punkt. Pech gehabt. Gleiches übrigends auch für dumme Entscheidungen der Regierung.

    Bzw. theoretisch könnte man was in die Verfassung/Gesetz einbauen, das die Gerichte etwas sagen können von wegen “muss in xyz Tagen passieren sonst Festnahme etc…” Das wäre aber innenpolitisch gefährlich, weil sich dann die Polizei entweder auf die Seite der Gerichte stellen muss und es umsetzt, oder es nicht umsetzt und sich damit dem Gericht widersetzt. Also, das provoziert einen innenpolitischen Konflikt den wir vermeiden wollen. In solchen chaotischen Zeiten gibts dann nämlich gerne einen charismatischen, starken, einzelnen, der… aber die Geschichte kenn wir ja schon. Und deswegen machen wir es nicht so.



  • I wonder how much memory can Python hold until an error like “out of memory” happens, because ML models (for example, those hosted and served in HuggingFace) loads training weights with dozens of GBs

    All the stuff that’s LLM and the actual “serious” python libraries are implemented in C/C++ and only made accessible via python.

    Which doesn’t directly answer the question of what the maximum is, in those cases, but it should be obvious that C/C++ have some good ways to deal with memory.

    You can still do “traditional” memory management in python, or “memory aware programming” like, e.g. not trying to read a file in one piece, but reading and processing line by line.

    And using C from python is actually very easy and convenient with ctypes. https://docs.python.org/3/library/ctypes.html



  • Why the heck would 2 projects share the same library?

    Coming from the olden days, with good package management, infrequent updates and the idea that you wanted to indeed save that x number of bytes on the disk and in memory, only installing one was the way to go.

    Python also wasn’t exactly a high brow academic effort to brain storm the next big thing, it was built to be a simple tool and that included just fetching some library from your system was good enough. It only ended up being popular because it is very easy to get your feet wet and do something quick.


  • The difficulty with python tooling is that you have to learn which tools you can and should completely ignore.

    Unless you are a 100x engineer managing 500 projects with conflicting versions, build systems, docker, websites, and AAAH…

    • you don’t really need venvs
    • you should not use more than on package manager (I recommend pip) and you should cling to it with all your might and never switch. Mixing e.g. conda, on linux system installers like apt, is the problem. Just using one is fine.
    • You don’t “need” need any other tools. They are bonuses that you should use and learn how to use, exactly when you need them and not before. (type hinting checker, linting, testing, etc…)

    Why is it like this?

    Isolation for reliability, because it costs the businesses real $$$ when stuff goes down.

    venvs exists to prevent the case that “project 1” and “project 2” use the same library “foobar”. Except, “project 1” is old, the maintainer is held up and can’t update as fast and “project 2” is a cutting edge start up that always uses the newest tech.

    When python imports a library it would use “the libary” that is installed. If project 2 uses foobar version 15.9 which changed functionality, and project 1 uses foobar uses version 1.0, you get a bug, always, in either project 1 or project 2. Venvs solve this by providing project specific sets of libraries and interpreters.

    In practice for many if not most users, this is meaningless, because if you’re making e.g. a plot with matplotlib, that won’t change. But people have “best practices” so they just do stuff even if they don’t need it.

    It is a tradeoff between being fine with breakage and fixing it when it occurs and not being fine with breakage. The two approaches won’t mix.

    very specific (often outdated) version of python,

    They are giving you the version that they know worked. Often you can just remove the specific version pinning and it will work fine, because again, it doesn’t actually change that much. But still, the project that’s online was the working state.



  • Depends, it’s been a bit disappointing to see virtually no change since I started using it, particularly in terms of QoL. It is open source, so that’s on everyone, including me, but I had hoped for more speed, etc…

    Mastodon is way better when it comes to filtering.

    Having the option of a reddit clone is pretty good though and I will stick with it. Who knows when and where it will get that critical bit of momentum.

    It’s already superior to regular forums, in my opinion, so now the question is what kind of format you want to have discussions in, instead of having to default to forums. That choice is a definite upside and I’m glad it exists.