Voll. Und in der Krankenkasse ist sie auch. Aber naja, wer die Straße vor dem Haus staubsaugt, hat wohl die meiste Angst des Lebens Angst vor den Gedanken anderer.
Voll. Und in der Krankenkasse ist sie auch. Aber naja, wer die Straße vor dem Haus staubsaugt, hat wohl die meiste Angst des Lebens Angst vor den Gedanken anderer.
Ist schon kacke, wenn man so faul ist wie wir.
Sag ich ihr dann.
Bin behindert und auf Bürgergeld angewiesen, weil ich zu kurz behindert war, um lang genug malochzt zu haben um jetzt die verdammte Erwerbsminderungsrente zu bekommen. Ja, ich hätte mir das mit der angeborenen Behinderung, die man vierundzwanzig Jahre einfach mal komplett ignoriert hat, wirklich mal vorher überlegen sollen. Oder einfach später zusammenbrechen. Fick mich, richtig? Und die Nachbarin kommt heute und erzählt ganz stolz, dass sie nie vom Staat abhängig war. Toll Omma. Das Glück hat nicht jeder. Da hat sie mich angekuckt, als wäre ihr da bewusst geworden, dass es irgendwie uncool ist, vor einem einbeinigen davon zu schwärmen wie stolz man doch darauf ist, sein ganzes Leben rumgelaufen zu sein. Ich Klatsch dir Applaus wenn ich mit behindert und arm sein fertig bin.
So, bei mir ist gerade unfassbar das Leben am Start. Ich darf meinen Sohn nicht sehen, weil die Ex übers Kind zu streiten anfangen will, ich hab mich daran gemacht mein Trauma in der Therapie bald anzugehen und mache dafür nun alles um meine Emotionsregulationsfähigkeiten zu verbessern, damit ich dem gewachsen bin, hab mit einer guten Freundin geschlafen, die einen Freund hat und war gestern auf einer Demo. Am Wochenende ist nicht viel. Vielleicht ist das gut. Es klingt alles nach mega viel, und das ist es auch. Aber obwohl das so viel ist, habe ich das Gefühl, es geht mega in eine gute Richtung. Irgendwie glaube ich, nennt man das Leben und ich hab es ewig lange vermisst. Schön.
Wenn ich nachher ein blaues Auge habe, dann ist’s halt so. Dann grins ich und besorg mir ein Kühlpack.