Da ich mir die Mietpreise mal wieder angesehen habe und von der neuen massiven Höhe doch schockiert bin:
Wo genau fließt eigentlich meine Wohnungsmiete (nur Kaltmiete) hin, nachdem sie beim Vermieter gelandet ist?
Was geschieht mit den - im übertragenen Sinne - einzelnen Euros?
Ich habe überlegt, einen Teil meines Grundstücks mit einem MFH zu bebauen. 4 Wohneinheiten, überdachte Stellplätze mit Wallbox, PV mit Mieterstrom, sowas halt, alles einmal richtig machen. Alle wollen Wohnraum, es ist auch echt knapp hier, der Grund gehört mir schon, also, packen wirs an.
Ich bin beim Rechnen bei ungefähr 2800€/m2 rausgekommen, mit ordentlich Eigenleistung. Wenn ich annehme, dass die Bude nach 25 Jahren bezahlt sein soll, damit ich dann fünf Jahre auf die ersten Renovierungen sparen kann, dann macht das bei 3.6% Zins eine Tilgungsrate von 14.17€/m2. Wenn du also bei mir 15€ pro m2 gezahlt hättest, dann wäre das komplett in die Tilgung des Gebäudes geflossen, die Gemeinschaftsflächen bezahlt ja keiner.
Leider sagt der Mietspiegel 9€/m2, tja, gibts eben keine Wohnungen.
Mich würde mal so eine Kostenrechnung ganz allgemein interessieren, so die wesentlichen großen Faktoren, gerne auch nur mit Schätzwerten. Wenn du viel Eigenleistung hereinbringst, sollte primär das Material und Werkzeug Kosten verursachen, oder? Ich habe leider noch absolut gar keine Ahnung davon und möchte das ändern.
Kann ich dir nur noch ganz grob sagen: Die Eigenleistungen wären gewesen: Architekt (hätten wir für nen schmalen Euro so in der Familien erledigt), Elektrik, Montage PV, Dachdämmung, Trockenbau, Innenausbau (Fußböden, Wände, Decken) und Verlegearbeiten Sanitär und Heizung sowie Außenanlagen. Dazu noch alles was während des Baus anfällt und halt erledigt werden muss, stetes Aufräumen und Organisieren der Baustelle, Erdarbeiten für Hausanschlüsse. Damit spare ich aus der Erfahrung etwa 20% der Bausumme. Der restliche Wert ist inflationsbereinigt aus meiner letzten Baustelle (2018-2019, da noch für 1750€/m2 gebaut mit Eigenleistung s.o.) und abgeglichen mit den übrigbleibenden Gewerken gegen damals aktuelle Baustellen eines Architekten aus der Verwandschaft.
Ein Teil landet eventuell bei den Rücklagen, um notwendige Sanierungen und Reparaturen zu finanzieren (machen halbwegs vernünftige Vermieter). Vielleicht ist das Haus ja auch mit einem Kredit belastet, dann wird deine Miete verwendet, um diesen Kredit zu bedienen. Und den Rest verbucht der Vermieter als Gewinn aus Vermietung und Verpachtung, Anlage V. Alles was nach Steuern bleibt ist Einkommen. Damit kann dein Vermieter machen was er will.