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Die Betrugssoftware hat den Namen “Magic Cat”, magische Katze. Mit ihr lassen sich Webseiten von Unternehmen und Organisationen aus mehr als 130 Ländern mit wenigen Klicks täuschend echt imitieren. Häufig kopieren die Betrüger Seiten von Post- und Paketzustellern, aber auch Stromanbieter oder Behörden gehören zum Repertoire. Die Täter locken deutsche Opfer den Recherchen zufolge vor allem auf gefälschte DHL-Webseiten.
Sobald jemand eine gefälschte Seite aufruft, ertönt in der Software eine Computerstimme auf Chinesisch: “Ein Nutzer hat die Webseite erfolgreich aufgerufen.” In Echtzeit können die Täter mitlesen, wie Nutzer ihre Daten eingeben. Die Daten werden sogar dann gespeichert, wenn der Nutzer versucht, sie zu löschen.
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Der Entwickler von “Magic Cat” nennt sich Darcula. In einem Messengerdienst zeigt sein Profilbild eine Katze. Darcula gibt äußerst wenig von sich preis. Doch die Recherche zeigt nun erstmals, dass mutmaßlich ein 24-jähriger Chinese namens Yucheng C. hinter der Software “Magic Cat” steckt. Dem Rechercheteam liegt ein Foto seines Ausweises vor, das einen jungen Mann mit dunklen Haaren zeigt. Dem Dokument zufolge stammt er aus der zentralchinesischen Provinz Henan. Sein aktueller Aufenthaltsort ist unklar.
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