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Cake day: July 22nd, 2024

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  • Das ist aber trotzdem eine eher unorthodoxe Vorstellung von Demokratie.

    Du kannst nicht einfach die Grundgesamtheit nach Gutdünken bestimmen. Und vor allem kannst du nicht die Wahlergebnisse von einer Gruppe auf eine demografisch vollkommen andere Gruppe übertragen.


  • leisesprecher@feddit.orgtoich_iel@feddit.orgich🤨iel
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    1 month ago

    Naja, das ist schon etwas stark vereinfachend.

    Wer nicht wählen kann - sei es aus alters- oder staatsrechtlichen Gründen, kann nicht für oder gegen irgendwas stimmen. Die dann in die Rechnung einzubeziehen, ist in diesem Falle ein bisschen unredlich.
















  • Das klingt aber nach der Art Feinheit, bei der Spanier wissen, dass es eine Feinheit ist und wenn man gerade sein Kartoffelspanisch radebricht wissen, dass sie solche Feinheiten vielleicht nicht zu wörtlich nehmen sollten.

    Generell haben Deutsche ein etwas zu perfektionistisches Verhältnis zu Sprachen. Viele andere Kulturen versuchen einfach, mit den gegebenen Mitteln eine Kommunikation aufrecht zu halten, während Deutsche von sich aber auch Einwanderern in Deutschland Perfektion erwarten.

    Deswegen sprechen deutsche Businesskasper und Weidel auch so ein komisch überausgesprochenes und gestelztes Englisch.


  • Die Mitarbeiter sind meiner Erfahrung nach nicht das Problem, eher das Umfeld.

    Du hast hunderte verschiedene Anbieter, kaum Standards und für privaten Dienstleister beschissene rechtliche Grundlagen.

    Kleines Beispiel (wegen anonym etwas abstrahiert): wir sind ein privates Unternehmen. Wir kriegen von einer Behörden eine Ausschreibung rein, dort steht extrem schwammig, was sie eigentlich wollen. So schwammig, dass wir viele viele Annahmen treffen müssen. Sales kürzt das ganze ordentlich ein, denn wie immer zählt der Preis zu quasi 100%.

    Wir gewinnen die Ausschreibung. Der Timer beginnt, in 12 Monaten muss was stehen. Die ersten 2 Monate muss man sich die Leute ransuchen, die überhaupt wissen, was passieren soll. Fachlich und technisch. Dabei kriegt man mehrere, oft widersprüchliche Aussagen, die auch nicht mit der Ausschreibung übereinstimmen. Nach weiteren 2 Monaten steht dann mit Glück der erste Entwurf, der ist aber viel komplizierter als die Ausschreibung, Geld wird schon knapp.

    Die Entwickler können vielleicht schon vorher loslegen, aber unweigerlich stellt sich heraus, dass die Aussagen der Ansprechpartner falsch oder unvollständig waren. Die Schnittstellen müssen ganz anders gebaut, Abläufe anders geplant werden.

    Kriegt man hin, wir sind ja Profis. Allerdings wird das Geld knapp, also fängt das kürzen an. Die ganzen Goodies und teilweise eigentlich wichtigen Feature fallen weg. QA auch.

    Kurz vor Release fällt dann einem Sachbearbeiter ein, dass Sonderlocke 37a.67 unbedingt rein muss. Das bricht zwar alle Annahmen von vorher, wird aber noch reingedengelt.

    Beim Release ist die Software miserabel, funktioniert nicht richtig, aber gut genug, dass der Kunde sie zähneknirschend abnimmt. Wir könnten die Software besser machen, aber das Geld ist alle. Jetzt ist Wartung und das sind 10PT/Jahr. Das reicht nicht.

    Die Entwickler sind angepisst, aber es wartet schon das nächste Projekt.