Wenn Scholz zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands reist (2023 wurden Waren im Wert von über einer Viertelbillion Euro gehandelt), lässt er sich, wie schon seine Vorgängerin Angela Merkel, von einer großen Wirtschaftsdelegation begleiten. Nach Informationen von Reuters sollen unter anderem die Chefs von Siemens, Bayer, Mercedes-Benz, BMW, Merck, DHL, Thyssenkrupp sowie des schwäbischen Anlagenbauers Voith dabei sein. Läuft also.
Und klar ist: Globale Herausforderungen wie der Klimawandel lassen sich nur mit und nicht gegen China meistern. 2023 haben Deutschland und China einen Klimadialog gestartet und Bundesumweltministerin Steffi Lemke reist – wie ihre Kollegen Volker Wissing (Verkehr) und Cem Özdemir (Landwirtschaft) – ebenfalls nach Peking, allerdings per Linienflug. Läuft also auch ganz gut. Partner oder Gegner des Westens?
Andererseits hat sich China trotz vorgeschützter Neutralität im russischen Angriffskrieg an die Seite Russlands gestellt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow, der vor Scholz zu Wochenbeginn nach China reiste, verkündete dort, dass er China als Partner gegen den Westen sehe. Läuft also doch nicht alles ganz reibungslos.
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Nein, ich denke nicht
China ist leider eines der wenigen Länder, dass den Klimawandel als Chance sieht — zum Beispiel für eine neu auftauende, nördliche See-Handelsroute nach Europa, bei der weder die USA im südchinesischen Meer noch Querelen am Suezkanal dazwischen kommen können. Dafür kaufen chinesische Firmen gerade fleißig Stützpunkte in Skandinavien.
Der chinesische Staat treibt zwar umweltfreundliche Technologien voran, aber aus dem Blickwinkel, dass sie gleichzeitig andere Vorteile haben und der chinesischen Industrie selbst Vorteile verschaffen.