• aaaaaaaaargh@feddit.de
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    11 months ago

    Kauf dir halt ein Haus!

    Wie, kannst du dir nicht leisten? Dann kauf dir halt eine Wohnung.

    Wie, kannst du dir auch nicht leisten? Dann miete halt eine schöne Wohnung.

    Wie, ist auch zu teuer für dich? Dann miete halt ein Drecksloch am Arsch der Heide.

    Auch nicht? Dann zieh halt weg.

    Geht nicht wegen Arbeit? Ja scheiße, dein Pech, entweder wohnen oder arbeiten, du faules Schwein!

    • DrunkenPirate@feddit.de
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      11 months ago

      Wie ich muss für ein Haus sparen? Waaaaaaas ich soll jahrelang weniger in den Urlaub fahren, kein neues Auto fahren, mein neues iPhone und fucking nicht mehr ins Restaurant jedes Wochenende? Wo bleibt denn da der Spaß. Yolo.

      • mojorizer@feddit.de
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        11 months ago

        Du hast die Avocadotoasts vergessen. Typischer neoliberaler Anfängerfehler.

        • DrunkenPirate@feddit.de
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          11 months ago

          Nicht Neoliberal, sondern De-Growth. Gebraucht kaufen, Reparieren, Selbermachen, Rad fahren, Regional. Das spart alles viel Geld und schont die Umwelt. Kann man aber schlecht mit flexen bei den Kumpels.

          Man könnte fast sagen Lebensstandard wie in den 80igern. Muss man auch Bock drauf haben.

      • Laser@feddit.de
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        11 months ago

        Klar. Daran liegt’s.

        Ich war letztes Jahr außerhalb der Saison in Deutschland im Urlaub, davor zuletzt 2021. Mein jetziges Telefon hat 2019 120€ gekostet. Ich gehöre als Single mit meinem Einkommen nach den jetzigen Definitionen wohl knapp zur Oberschicht. Bestelle so gut wie nie Essen, und wenn ich ins Restaurant gehe sind es meist so 25 Euro, wahrscheinlich alle 2 Wochen. Auto besitze ich keins. Keine Kinder.

        Ein Haus bei den jetzigen Preisen kann ich mir allerdings nicht leisten. Da zahle ich viel zu lange Beträge, die einfach hart ins Geld gehen und wo dann einfach nichts mehr passieren darf. Und das sind dann nicht gute Immobilien in den Ballungsräumen, sondern 70er Häuser in der Pampa. Die Bekannten, die ich habe und die ein Haus bauen, haben das Grundstück geerbt und zahlen den Kredit, bis sie über 80 sind (nachdem sie mehrere Jahre als Doppelverdiener weniger als 400 Euro Warmmiete gezahlt haben und entsprechend sparen konnten).

        Zu den absoluten Mondpreisen kommen dann eben noch die Notarkosten, Grunderwerbssteuer sowie die Kosten für den Grundbucheintrag. Ist dann auch nochmal ungefähr ein Neuwagen. Bei Kauf eines Hauses dann meistens noch die Kosten für Renovierung und Modernisierung.

        Mal sehen, wie da ganze in 3 Jahren aussieht.

        • DrunkenPirate@feddit.de
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          11 months ago

          Ich kann deinen Frust verstehen. Die Preise sind auch nicht mehr feierlich. Als Single stemmt man aber auch nicht mal so eben 500k plus. Das sind ja locker 10 Jahresgehälter an Sparbetrag. Dann hast du als Single noch deutlich höhere Lebenshaltungskosten als ein Paar.

          Bitte verstehe das jetzt nicht als Bashing oder sowas: Ich glaube es konnte sich noch nie ein Single ein Haus leisten. Nicht in den 80igern, den 60igern, den 20igern oder im 19 Jahrhundert. Ein Haus war immer ein Familien- oder Generationsprojekt.

          • muelltonne@feddit.de
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            11 months ago

            Alleine die Tatsache, dass Alleinverdiener-Haushalte mit “Mann arbeitet + Hausfrau” lange durchaus Standard war und dass da einige sich Häuser gebaut haben, widerlegt dich. Häuser und Wohnen sind einfach überproportional teuer geworden.

            • DrunkenPirate@feddit.de
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              11 months ago

              Ach du meinst diese Haushalte, die in den Sommerferien daheim geblieben sind oder maximal Zelten waren. Du meinst diese Haushalte die den Dachboden 10 Jahre später ausgebaut haben, weil kein Geld da war. Oder meinst die diese Alleinverdienerhaushalte bei denen noch die Schwiegermutter mit im Haus gewohnt hat, weil es sonst nicht zu stemmen war? Die mit dem EINEN Auto für den Alleinverdiener? Moment ich habs, ich glaube du meinst die Alleinverdienerhaushalte die am Wochenende beim Bauen mitgeholfen haben, über ein halbes Jahr lang.

              Frag doch mal die älteren Leute, wie die das überhaupt geschafft haben? Müssten ja mindestens 50% im Bekanntenkreis ein Haus haben. Also bei mir im Bekannten- und Familienkreis waren es die Sparsamen oder die Erbfälle, die ein Haus hatten in den „einfachen“ Achtzigern.

              • Brocon@lemmy.world
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                11 months ago

                Und in meinem Falle kenne ich jede Menge Hausbesitzer, da ich in einer Neubausiedlung in den 80ern in einer deutschen Großstadt aufgewachsen bin und habe die genau umgekehrte Erfahrung gemacht. Arbeiter Familien, mit günstigen Krediten die für junge Familien vorteilhaft waren. Viele normale Industriearbeiter. Meist nen Bausparvertrag oder so. Aber keine riesigen Berge an angesparter Kohle. Und für den Preis den das Haus meiner Eltern mit allem drum und dran damals gekostet hat, würde man heute nichtmal ne 40qm Butze kaufen können in der selben Stadt.

                Womit wir dann dabei wären, daß unser beider Erfahrungen nur anektotisch sind. Und subjektive Blickwinkel sind halt nicht allgemein gültig und gerade rückblickend auch oft verklärt. Gilt für mich genau so wie für alle anderen. Weil ich mag darauf wetten, dass hier andere noch ganz andere Erfahrungen gemacht haben.

              • muelltonne@feddit.de
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                11 months ago

                Nö, ich meine einfach z.B. die Kategorie “Lehrer”. Klar, die verdienen als Beamte nicht schlecht und kriegen dank ihres Beamtenstatus auch super Kredite. In den 80ern konntest du dir als Vollzeit-Lehrer recht easy ein Haus leisten. Aktuell eher nicht.

          • Laser@feddit.de
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            11 months ago

            Es waren vielleicht öfters Paare, die Häuser gekauft haben, aber oftmals nur mit einem Verdiener, klar dadurch andere Steuerklasse aber es war früher normal, von einem Einkommen ein Haus zu kaufen.

            • DrunkenPirate@feddit.de
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              11 months ago

              Wenn das so „Normal“ war, warum hat Deutschland mit unter 50% die niedrigste Hausbesitzerquote in der EU. (Schweiz letzte Platz)

              Da hat wohl einer die Statistik gefälscht. War doch normal früher, oder?

              • Laser@feddit.de
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                11 months ago

                Was für ein dummes Argument. Wenn es darum geht, die Gruppe der Hauskäufer zu untersuchen, meint man die Mieter nicht mit. Ich hätte auch schreiben können “Wenn früher ein Haus gekauft wurde, war es normal, dass von den Käufern nur einer ein Einkommen hatte.”

                • DrunkenPirate@feddit.de
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                  11 months ago

                  Du kannst auch heute von einem Einkommen ein Haus kaufen. Die Frage ist halt nur wie viel Haus und wie bereit bist du, deinen Lebensstandard runterzufahren, um deinen Traum zu erfüllen.

                  Schau doch mal die Statistiken an vom Baujahr der Bestandsimmobilien und zur Bevölkerungskurve, um eine Idee zu bekommen wie viel Prozent sich in den 80igern ein Haus gebaut haben. Und dann schau dir die Statistiken an wie sich die QM pro Person und/oder pro Haus im Vergleich 1980 zu 2020 verändert hat, um eine Idee zu bekommen, was einer der Haupttreiber für die Kostenexplosion ist.

                  Bei meiner Schwester im Neubaugebiet war die Topdiskussion, ob die bodenfreie Duschkabine eine Wanne oder eine riesige Kachel hat. Kannste dir nicht ausdenken, was ein Luxusproblem die Leute inzwischen haben. (Letzteres ist natürlich schweineteuer)

                  Achso: Skiurlaub und so muss natürlich auch sein. Neben Sommer- und Osterurlaub. Klassischer 1,5 Verdienerhaushalt und zahlt bis zur Rente den Kredit ab.

      • denkdaetz@feddit.de
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        11 months ago

        Was ist dein Punkt? Alle von dir genannten Dinge stehen in keinem Verhältnis zu den aktuellen Immobilienpreisen.

        • DrunkenPirate@feddit.de
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          11 months ago

          Mein Punkt ist folgender: Viele Leute wollen alles jetzt und sofort und ohne Anstrengung.

          Ich habe diese Diskussionen schon oft im Bekannten- und Freundeskreis gehabt. Und die, die am meisten genörgelt haben, waren meist auch die mit den dicksten Autos, dem Skiurlaub, den neuen Handys, kurz dem ungezügelten Konsum. Man kann leider nicht alles im Leben haben - ausser man ist reich.

          • Syndic@feddit.de
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            11 months ago

            Mein Punkt ist folgender: Viele Leute wollen alles jetzt und sofort und ohne Anstrengung.

            Nein, sie wollen heute einfach die gleichen Chancen haben wie ihre Eltern und deren Eltern. Und das ist heute einfach nicht mehr der Fall. Und das obwohl heutige Familien im Gegensatz zu früher, 150%+ arbeiten. Einfach schon nur weil es ganz bestimmt nicht mehr mit einer Vollzeitarbeit machbar ist.

            • DrunkenPirate@feddit.de
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              11 months ago

              Ich glaube jede Zeit hat ihre Chancen. Die Kunst besteht darin, diese zu ergreifen.

              Nach dem Weltkrieg war es recht einfach was aufzubauen, es gab ja nix und alles wurde gebraucht. Aber es wurde nicht jeder ein Aldi oder Würth. Der Boomerjahrgang konnte vom Wirtschaftswachstum durch die große Nachfrage profitieren. Da wurde auch nicht jeder Abteilungsleiter und Hausbesitzer. Und die jetzige Generation kann vom Internet und der Globalisierung profitieren.

              Nur das wird dir nicht auf dem Silbertablett serviert. Wurde es nie. Auch nicht den früheren Generationen.

              Wenn du was mit Technologie, Gentechnik oder Energie machst, dann steht dir sprichwörtlich die Welt offen. Dann hast du mehr Chancen als die Generationen vor dir. Kannst überall arbeiten, entweder on site oder remote. Musste nur wagen den Schritt.

              • Syndic@feddit.de
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                11 months ago

                Sorry aber so Aussagen ignorieren einfach klare Fakten. Wie zum Beispiel, dass das der Durchschnittslohn in den letzten paar Jahrzehnten vom bei weitem nicht mehr mit dem Wirtschaftswachstum mitgehalten hat! Oder die immer grösser werdende Schere zwischen Arm und Reich. Oder schlicht und einfach, dass Immobilien heute viel teurer sind als früher.

                Aber ja, super Idee von dir, komm wir gehen alle in die Berufe welche viel zahlen. Das klappt ganz bestimmt und die Gesellschaft hat absolut keine Probleme. Ich meine wer braucht den schon die Billigjobs.

                • DrunkenPirate@feddit.de
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                  11 months ago

                  Dann zeige mir mal die Landarbeiter aus den 50 igern oder die Knechte und Mägde vorm 2.Weltkrieg, die ein eigenes Haus hatten. Beschäftigst du dich eigentlich mal mit Geschichte? Geh mal in ein Freilichtmuseum und schau dir an, wie Menschen vor 100 Jahren gelebt haben. Hausbesitz war niemals Standard. Es konnten sich immer nur Wohlhabende ein Haus leisten. Oder die ganze Familie oder über Generationen hat man zusammen geschmissen. Woher kommt dieser Anspruch, dass jeder Mensch ein Haus jetzt und sofort besitzen muss?

                  Zum Thema Fakten: Es gibt eine Erschwinglichkeitsstudie zum Thema Hauskauf. Da ist alles reingerechnet Inflation, Lohnzuwachs, Hauspreis, Zinsen. Du wirst erstaunt sein, was da rauskommt. Google ist dein Freund

      • crispy_kilt@feddit.de
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        11 months ago

        Meine Partnerin und ich haben ein Haushaltseinkommen nördlich von 250 kilo pro Jahr. Wir können uns kein Haus kaufen, nichtmal ein Halbes ohne Land, die sind deutlich mehr als zwei Millionen. Eine Wohnung gibt’s für knapp unter zwei Millionen. Dafür würden wir alles, was nach Abzug der Lebenshaltungskosten und Steuern übrig bleibt, während 20 Jahren in die Wohnung stecken, zusätzlich zur Verpfändung des Rentenkapitals sowie aller Ersparnisse, die nicht ohne sind. Und nach diesen 20 Jahren gehört das Objekt erst zu 2/3 uns. Allein für die Zinskosten könnte man sich in den 90ern zwei Häuser mit ordentlich Land kaufen.

        Und wir sind ohne Kinder und Einkommensmässig in der oberen Mittelschicht. Wir haben kein Auto, und wir fliegen nie, weder in den Urlaub noch sonstwohin.

        Jetzt überleg mal wie das für Leute in der Mitte oder leicht darunter mit nur einem Einkommen und mit Kindern aussieht.

        Wir haben ein gewaltiges soziales Problem.

        (Die Zahlen sind höher als in Deutschland weil Schweiz, aber die Verhältnisse von Einkommen und Immobilienpreisen sind soviel ich sehen kann ähnlich.)

        • DrunkenPirate@feddit.de
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          11 months ago

          Schweiz ist irre. Habe gelesen, dass dort der Kredit gar nicht als Volltilger angelegt wird, sondern als eine Art Miete gesehen wird. Kriegt man im Leben nie runter.

          Ich vermute die Schweiz ist eher in Richtung Megapolen zu sehen, so wie Singapur, NY, London. Zu viel Megageld, keine Chance für Normalos.

  • taladar@feddit.de
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    11 months ago

    Ich denke eigentlich ist wenig Hauseigentum gut denn wenn Menschen zwischen einer Umgebung wählen können die an die Bedürfnisse aller angepasst wird und ihrer einen, alles dominierenden Geldanlage Eigenheim dann wird oft in bester NIMBY-Manier die Geldanlage Eigenheim bevorzugt und wichtige Projekte wie sozialer Wohnungsbau, Infrastruktur-Maßnahmen und generell alles was etwas verändern könnte blockiert.

    Das Problem ist eigentlich nicht wie hoch die Eigentums-Quote ist sondern wie ein absolut notwendiges Gut in unserer Gesellschaft zum Spielball des Kapitalismus gemacht wird.

    • Quittenbrot@feddit.de
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      11 months ago

      Man sieht an einer Stadt wie Berlin sehr gut, wie die zwangsläufige Aufwertung mancher Viertel nach der Wende ökonomisch an den meisten Bewohnern dort vollkommen vorbeigegangen ist, da es eben nur ihre Mietwohnung und nicht ihr Eigentum war, das plötzlich im Wert gestiegen ist. Nicht nur haben sie nicht profitiert, sie hatten sogar Nachteile.

      Aus partizipatorischer Sicht wäre eine höhere Eigentumsquote wünschenswert, denn dann profitieren von solchen Bewegungen nicht mehr nur irgendwelche Vermieter und die paar Eigentümer, sondern breitere Teile der Gesellschaft.

      • taladar@feddit.de
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        11 months ago

        Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich bin nicht für konzentrierten Wohnungsbesitz statt verteilten, ich bin dagegen Wohnungen überhaupt als Geldanlage für irgendwen zu verwenden in der gleichen Art und Weise wie man auch nicht z.B. ein Wettbüro wer überlebt in eine Notaufnahme bauen sollte oder Spekulationen auf Grundnahrungsmitteln verboten sein sollten.

          • Wirrvogel@feddit.de
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            11 months ago

            Ich bin nicht die Person die du gefragt hast, aber:

            Wohnungsbaugenossenschaften fördern, so dass günstiger Wohnraum entsteht, der aber nicht in Privatbesitz ist und demnach nicht auf einen großen Haufen vererbt werden kann, sondern Arbeitnehmern gemeinsam gehört, die auch über die Mietgestaltung mitbestimmen und darüber dass auch altersgerechtes, behindertengerechtes Bauen erfolgt.

            Darüber hinaus können Wohnungsbaugenossenschaften es ermöglichen, dass ältere Menschen sich verkleinern ohne günstige Mieten aufgeben zu müssen und größer werdende Familien den frei werdenden Wohnraum beziehen können. Flexibler Wohnungwechsel auch bei Umzug von Stadt zu Stad wäre so möglich ohne jeweils höhere Mieten in Kauf nehmen zu müssen. Es fehlt ja nicht nur an Wohnungen an sich, sondern eben auch an “der richtigen” Wohnung für Großfamilien oder SeniorInnen, Menschen mit Behinderungen, Wohnkonzepte für Schwerbehinderte und Pflegebedürftige und Appartments für Alleinstehende, studenten-WGs…

            Wohnungsbaugenossenschaften können “Rentenmodelle” anbieten, die seniorengerechten Wohnraum garantieren wenn man in Rente geht als Aufstockung zur Altersrente. Man erwirbt ein Wohnrecht, nicht die Wohnung.

            Städtisch gebaute Sozialwohnungen sollten nicht nach x Jahren verkauft werden an Immobiliengiganten sondern höchstens an solche Genossenschaften oder in städtischer Hand bleiben.

            Passive Einnahmen aus Eigentum/Aktienbesitz/anderen Geldanlagen deutlich härter besteuern als Einnahmen aus Arbeit.

            Unterbinden, dass deutsche Wohnungen an ausländische Unternehmen verkauft werden, zum Beispiel an Investitionskapital aus China, denen die deutschen MieterInnen am A… vorbei gehen.

            Leerstand konfiszieren und in Gemeindebesitz überführen, schließlich gilt Eigentum verpflichtet.

            Erhebliche Erhöhung der Erbschaftssteuer wenn Wohnraum nicht selbst bewohnt wird.

            Ich glaube es gibt viele Stellschrauben um es unwirtschaftlich zu machen Wohnraum als Besitz anzuhäufen und die es ermöglichen gemeinsamen Wohnbesitz für die Gesellschaft zu schaffen und zu erhalten. Wir nehmen seit Jahren Gebühren für Zweitwohnsitze und keiner blinzelt mehr deswegen, weil jeder versteht warum das notwendig ist.

            Die Immobilienbranche/Eigentümerlobby ist halt ein Riesengeschäft und hat demensprechende politische Macht die man erst einmal brechen müsste, da will keiner ran.

            • Quittenbrot@feddit.de
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              11 months ago

              Das löst jedoch das Problem der fehlenden ökonomischen Partizipation an der Entwicklung nicht, sondern verlagert es allenfalls auf die Genossenschaft. Schon heute haben Genossenschaften das Problem, dass sie gerne expandieren würden, aber am Markt zu teuer einkaufen müssten, um dann den Wohnraum günstig weitergeben zu können.

              So führt jeder Neueinkauf entweder zu höheren Mieten für dieses neue Objekt und einen entsprechenden Run auf die alten Objekte bzw. eine Belohnung für Altmieter, oder wenn fair per Durchschnitt gelöst, zu etwas höheren Mieten für alle.

              Da eine Genossenschaft nie verkaufen sollte, kann sie den höheren Wert der gehaltenen Immobilien nie realisieren, es sei denn über die steigenden Mieten an die Mieter, was ja auch nicht im Sinne des Erfinders ist. Im Extremfall müsste eine Genossenschaft so also ausschließlich von der Substanz leben und nur einer beschränkten Zahl an Altmietern zugutekommen.

              • Wirrvogel@feddit.de
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                11 months ago

                Deshalb darf es ja nicht die einzige Stellschraube sein. Langfristig muss es unrentabel werden mehr Wohnraum zu besitzen als man selber bewohnen kann, dann kann die Genossenschaft auch wieder günstig Wohnraum aufkaufen. Zusätzlich muss gefördert werden, dass sie billiger bauen kann, als der private Sektor das kann und Bauland speziell nur für Baugenossenschaften /ähnliche Konstrukte / die öffentliche Hand ausgewiesen werden.

                Mit dem Trend zum Homeoffice kann man auch Bürogebäude umwandeln in Wohnraum, Bürogebäude fallen grad deutlich im Preis und die Umwandlung ist nicht so teuer wie man immer behauptet. Mit Steuergeldern so etwas fördern und dafür Teile des entstandenen Wohnraums wieder in staatliche Hand nehmen…

                Eine Massnahme allein wird es nicht bringen, das ist definitiv klar.

                • DrunkenPirate@feddit.de
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                  11 months ago

                  So gut ich die Genossenschaftsidee finde, so sehr Unbehagen spüre ich, wenn es nur solche Konstrukte gäbe.

                  In Wien und Stockholm, die ja immer als leuchtendes Vorbild gefeiert werden, kann man die Auswüchse eines solcherart reglementierten Wohnungsmarktes sehen. Alle Menschen sind von ein paar Unternehmen abhängig! Gut die haben Gemeinwohl in ihre Statuten geschrieben, faktisch sind sie Diktatoren geworden, die Wohnraum zuweisen.

                  In Stockholm ist umziehen nicht möglich. Man „beantragt“ auf Jahre im Voraus eine Wohnung. Hat man eine im guten Stadtteil, so wir diese natürlich nicht hergegeben. Neumieter (wie Immigranten) werden in neue Stadtteile geballt, was zu massiven Problemen in Schweden führt.

                  In Wien das gleiche Spiel. Dort hat sich inzwischen eine Altmieter-Kaste gegründet, die Altmietverträge hat und ihre Wohnungen an Andere untervermietet! Auch hier haben Neumieter den Nachteil. Altmieter sind Quasi-Eigentümer geworden, die passives Einkommen über Untervermietung bekommen. (Habe ich von Berlin auch schon gelesen)

                  Das kannst du jetzt mit noch mehr Gesetzen zuscheißen, um das zu unterbinden. Wird leider nichts helfen, da der Mensch kreativ ist und die Lücken finden wird. Warum nicht direkt die Kreativität der Menschen anregen und durch positive Leitplanken in die richtigen Bahnen lenken?

                  Die jetzige Situation ist ja gerade dadurch entstanden, dass der Wohnungsmarkt und Immobilienmarkt von allen Seiten so derart mit Gesetzen und Regeln zu geballert wird, dass da kaum noch Bewegung möglich ist. Falls doch dann sehr teure Bewegung.

                • Quittenbrot@feddit.de
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                  11 months ago

                  Wieso Verlust? Mein Argument ist, dass es ein Problem ist, wenn es so wie heute eine derart geringe Partizipation an der Entwicklung gibt. Darum ist der Aufschwung wie bspw. in Berlin an den meisten Menschen wirtschaftlich vorbeigegangen, die Schere geht weiter auseinander, Strukturen werden zementiert.

                  Und auch eine Genossenschaft steht vor diesem Problem, da sie einerseits für ihre Mieter günstig Wohnraum vorhalten soll, also zwischenzeitlich gestiegene Immobilienpreise nicht verwerten kann, andererseits aber nicht in einem abgeschlossenen System existiert und am Ende trotzdem am Immobilienmarkt mit den anderen konkurrieren muss, die jedoch von den gestiegenen Preisen profitiert haben.

                  Das fairste ist in meinen Augen, wenn die Bewohner von so Trendvierteln tatsächlich auch die wirtschaftlichen Früchte des Aufschwungs ihres Viertels ernten und nicht irgendwelche anonymen Vermieter oder Investoren, denn sie haben dieses Viertel ja auch geprägt. Stattdessen wirst du heute als Mieter bestraft, wenn du dein Viertel lebenswerter machst.

            • Syntha@sh.itjust.works
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              11 months ago

              Nichts von dem was du vorschlägst, manches sinnvoll, manches kontraproduktiv, würde dazu führen, dass Immobilien grundsätzlich nicht mehr als Wertanlage nutzbar wären.

      • Anekdoteles@feddit.de
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        11 months ago

        Aus partizipatorischer Sicht wäre eine höhere Eigentumsquote wünschenswert, denn dann profitieren von solchen Bewegungen nicht mehr nur irgendwelche Vermieter und die paar Eigentümer, sondern breitere Teile der Gesellschaft.

        Da differenzierst du nicht ausreichend genug, wie es typisch in dieser Debatte für Anhänger des EFH-Lifestyles ist. Deine Aussage wäre nur dann richtig, wenn man gezielt Eigentum an Wohnungen fördern und dezidiert EFHs ausschließen würde. Hinter solche Forderungen steckt aber tatsächlich meistens nur der Wunsch EFH-Besitz sogar noch krasser zu fördern. EFHs sind aber gemeinwohlschädlich.

        • Quittenbrot@feddit.de
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          11 months ago

          Da differenzierst du nicht ausreichend genug, wie es typisch in dieser Debatte für Anhänger des EFH-Lifestyles ist.

          Nur weil ich vielleicht eine andere Meinung als du vertrete, brauchst du mir keinen “Lifestyle” unterstellen, um darüber indirekt irgendwie meine Aussage zu diskreditieren. Ich jedenfalls rede überhaupt nicht von EFH und es steckt hinter meiner Ursprungsaussage auch keine “versteckte Agenda für EFHs”, sondern nur das, was da steht. Bezüglich der ansgesprochenen Entwicklung von Berlin, geht es zwangsläufig von Eigentumswohnungen statt EFHs, da es in den typischen Gebieten mit hoher Mieterdichte quasi keine EFHs gibt.

    • Anekdoteles@feddit.de
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      11 months ago

      Bin in der Erwartung des Spießer-Miefs in die Kommentarsektion gekommen und finde dann so ein Goldstück! Der “Traum” vom Eigenheim ist auf persönlicher Ebene eine delusionale Vorstellung, die auf falschen Prämissen aufbaut (Kinder hätten gerne einen Garten, suburbaner Raum wäre grün, Fahrtzeiten sind keine Kosten, Städte sind von Natur aus laut und dreckig, …) und auf gesellschaftlicher Ebene ungeheuer schädlich und wohlstandsvernichtend.

  • Turun@feddit.de
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    11 months ago

    Weder 100 Prozent Mieter, noch 100 Prozent Eigentümer seien vorteilhaft für Gesellschaft und Wirtschaft, so Kholodilin. In einigen Ländern sei die einzige Möglichkeit, in Ballungsräumen zu leben, Eigentum zu kaufen. Wenn man sich das nicht leisten könne, müsse man am Ende andere Ausgaben reduzieren oder weit zum Arbeitsplatz pendeln. Zudem sei die Wohnungswirtschaft volatiler bei einer hohen Eigentumsquote. “Die Preise steigen und schwanken stärker, was auch nicht unbedingt die Stabilität fördert”, sagt der Experte.